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Ermüdung von profilierten Spannbetonträgern mit Bügelbewehrung unter Querkraftbeanspruchung

Fachliche Zuordnung Konstruktiver Ingenieurbau, Bauinformatik und Baubetrieb
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271387314
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zur Untersuchung der zyklischen Querkrafttragfähigkeit von Spannbetonträgern mit mittleren und hohen Querkraftbewehrungsgraden wurden experimentelle und theoretische Untersuchungen am Institut für Massivbau der RWTH Aachen durchgeführt. Neben der Ermittlung der Bruchlastspielzahl in Abhängigkeit von Belastungsniveau und Amplitude waren die Umlagerungen der inneren Kräfte und das Ankündigungsverhalten vor Versagen die wesentlichen Untersuchungsaspekte. Die zyklische Belastung der Spannbetonträger mit Querkraftbewehrung führte zu einem sukzessiven Versagen der Querkraftbewehrung mit gleichzeitiger Umlagerung der Querkräfte, Zunahme der Verformungen und Rissbreiten. Durch den Ausfall einzelner Bügel erhöhte sich jeweils sprunghaft die Beanspruchung der benachbarten Bügel. Mit fortschreitendem Versagen der Bügelbewehrung war zu beobachten, dass sich die Fachwerktragwirkung verringert und ein erhöhter Anteil der Querkraft durch eine direkte Druckstrebe abgetragen wird. Auch bei fortgeschrittener zyklischer Belastung war eine Kraftübertragung über die Rissfläche möglich. Der Umlagerungsprozess nach erneuten Bügelbrüchen setzte sich fort, bis der maßgebende Schubriss in den Obergurt hineinwuchs und ein Querkraftversagen auslöste. Aufgrund der zahlreichen Schubrisse und der Verformungszunahme war eine ausgeprägte Versagensankündigung zu beobachten. Die Entwicklung der Durchbiegungen lässt die für Ermüdungsversuche typische S-förmige Schädigungskurve erkennen. Der Ansatz nach Eurocode 2 zur Bestimmung der Spannungsschwingbreite der Bügelbewehrung überschätzt die experimentell ermittelten Spannungsschwingbreiten. Hierdurch wird die Bruchlastspielzahl der Bügelbewehrung unabhängig vom untersuchten Querkraftbewehrungsgrad bzw. Trägerquerschnitt unterschätzt. Auf Basis der durchgeführten Auswertungen und der im Versuch ermittelten Druckstrebenwinkel wird für Spannbetonträger mit I- und T-Querschnitt mit Querkraftbewehrungsraden bis zu ρw = 1,0 % vorgeschlagen, den Druckstrebenwinkel der statischen Querkraftbemessung nach Eurocode 2 ebenfalls im Ermüdungsnachweis der Bügelbewehrung anzusetzen. Der modifizierte Ansatz beschreibt die Bruchlastspielzahl der Bügelbewehrung unter zyklischer Beanspruchung deutlich besser.

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