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In vivo Immuno-PET Bildgebung von Tumor-Knoten der Schilddrüse mit Galectin-3 als Tumormarker - Neufassung

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Biochemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271159865
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel dieses Projekts war das Design klinisch einsetzbarer Tracer auf Proteinbasis, die gegen Galectin-3 (Gal-3), einen innovativen Marker für Schilddrüsen-Tumore, zwecks ImmunPET-Bildgebung von Schilddrüsenknoten gerichtet sind. Ausgehend von einem monoklonalen Antikörper (mAb) der Ratte haben wir neuartige Radioimmunkonjugate entwickelt. Hierzu wurden die variablen Genabschnitte für den mAb aus der entsprechenden Hybridom-Zellinie kloniert und zunächst in Form eines rekombinanten chimären Fab-Fragments (d.h. variable Domänen der Ratte, konstante Domänen des Menschen) funktionell in Escherichia coli produziert. Die Zirkulationsdauer dieses Fab-Fragments (GaletuxiFab) in vivo wurde mit Hilfe der PASylation-Technologie moderat verlängert, und das Protein wurde mit Zirkonium-89 (89Zr) radioaktiv markiert. Um das Potenzial unserer neuen Methodik im Vergleich zur konventionellen Radioiod-Bildgebung zu demonstrieren, haben wir humane orthotope Schilddrüsentumore im Mausmodell etabliert. Dazu wurden 3D-Schilddrüsentumor-Sphäroide ausgehend von Tumorzellen, deren hNIS-Expression niedrig oder null ist und die hohe Expression von Gal3 zeigen, präpariert. Diese Tumorsphäroide wurden erfolgreich eingesetzt, um das Bindungsverhalten des Anti-Gal3-Fab in vitro zu untersuchen und die Bindungsspezifität anschließend in vivo in orthotopen Maus-Modellen zu charakterisieren. Unsere ImmunPET-Studien ergaben, daß die molekulare Bildgebung ein spezifisches Instrument für den nicht-invasiven Nachweis der Gal3-Überexpression in vivo bietet und die Unterscheidung zwischen malignen und gutartigen Schilddrüsenknoten gestattet, selbst wenn keine hNIS-Expression vorliegt. Auf Grundlage dieser vielversprechenden ersten Ergebnisse haben wir das Anti-Gal3 Fab durch CDR-Grafting vollständig humanisiert. Hierbei gestattete die von uns mittels Röntgen-Kristallographie aufgeklärte Struktur des chimären Fabs im Komplex mit dem Gal3-Peptidepitop die rationale Optimierung der humanisierten Immunglobulinstruktur. Das humanisierte Fab (GaletuzuFab) zeigte mit einer Dissoziationskonstante von 0,3 nM praktisch unveränderte hohe Antigen-Bindungsaktivität gegenüber dem ursprünglichen mAb. Das PASylierte humanisierte Anti-Gal3 Fab wurde abschließend wiederum in dem orthotopen Tumormodell mittels ImmunPET untersucht, wobei die Bindungsspezifität gegenüber Gal3-exprimierenden Schilddrüsentumoren bestätigt wurde (mit hohem Bildgebungskontrast 24 Stunden nach der Tracer-Injektion). Der aus diesem Projekt resultierende Protein-Tracer eröffnet vielversprechende Perspektiven zur nicht-invasiven Diagnostik maligner Schilddrüsenknoten, und Arbeiten zu dessen Test an Patienten sind aktuell in Vorbereitung.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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