Antimonbelastung durch Bremsabrieb in Straßenrandböden, Straßenabwasser und beeinflussten Fließgewässern
Bodenwissenschaften
Physische Geographie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Straßenrandböden vielbefahrener Verkehrswege können als ‚hot spots‘ einer Antimonbelastung angesehen werden. Ursächlich hierfür ist vor allem die Emission antimonhaltiger Partikel über den Bremsabrieb. Mit Belastungen im einstelligen mg/kg-Bereich (in dieser Studie bis 6,2 mg kg^−1), die natürliche Hintergrundwerte also bei Weitem übersteigen, ist zu rechnen. Jedoch puffern Straßenrandböden effektiv das Antimon wie Ergebnisse einer sequenziellen Fraktionierung zeigten, denn die Fraktion des gelösten und leicht mobilisierbaren Bodenantimons ist nur gering. Böden von Straßenrändern erfüllen somit ihre Funktion als Puffer gegenüber Antimoneinträgen. Straßenabwässer sind wie Straßenrandböden regelmäßig mit Antimon belastet. Hier reichten Antimonkonzentrationen von 2,1−11,1 µg L^−1. Im Mittel war ungefähr die Hälfte des Antimons partikulär (> 0,45 µm) gebunden und die andere Hälfte trat gelöst (<0,45 µm) auf, wobei die kleinste Größenfraktion (<10 kDa) bei weitem dominierte. Beim Management und der ökotoxikologischen Bewertung von Straßenabwässern sollten diese Ergebnisse Berücksichtigung finden. Offen bleibt, wie die Speziesverteilung von Antimon (drei- und fünfwertige anorganische Spezies, organisch gebundenes Antimon) sowohl in der Festphase (Straßenrandböden) als auch in der Lösungsphase (Straßenabwässer) ist. Bei Letzteren gibt es Hinweise auf die Anwesenheit einer organischer Antimonspezies. Folgeuntersuchungen sollten sich mit der Speziesbestimmung des Antimons in den genannten Kompartimenten beschäftigen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2018). Traffic-related distribution of antimony in roadside soils. Environmental Pollution 237, 704−712
C. Földi, S. Sauermann, R. Dohrmann, T. Mansfeldt