Detailseite
Projekt Druckansicht

Connect and Divide: The Practice Turn in Media Studies

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269878230
 
In der deutschen Medienwissenschaft ist eine sich aktuell beschleunigende Diskussion über praxistheoretische Fragen zu beobachten, die alte und neue Medienforschungen und Medienentwicklungen miteinander verbindet und voneinander trennt. Diese Auseinandersetzung bringt sich in die langanhaltenden internationalen Forschungsentwicklungen zwischen Kultur-, Sozial- und Ingenieurswissenschaften ein, deren medientheoretische Relevanz auch aufgrund derzeitiger Medienentwicklung neu zu überdenken bleibt. Das in englischer Sprache stattfindende Symposion »Connect and Divide: The Practice Turn in Media Studies« soll hier anschließen, um die Entwicklung der Medienwissenschaft in Deutschland durch die Diskussion dieser gemeinsam relevanten Themen voranzubringen und zugleich die deutschsprachige Medienforschung international zu repräsentieren. Für dieses Vorhaben ist die Fokussierung auf die elementaren Operationen des Verbindens und Trennens hervorragend geeignet. Medien verbinden und trennen gleichzeitig: Sie treten als Intermediäre zwischen sonst unverbundenen Entitäten in Aktion und als deren Mitte schirmen sie diese auch voneinander ab. Werden nach solchen Operationen Personen, Organisationen, Automatismen und Artefakte sowie Signale und Inskriptionen separat betrachtet, sind spezifische (Un-) Fähigkeiten leicht herauszustellen. Allerdings zeichnet sich das Dazwischen bzw. die Mitte der Medien demgegenüber durch verteilte und vermischte Interaktionen materieller, semiotischer und personeller Entitäten aus. Sowohl eine historische als auch eine empirische Untersuchung der janusköpfigen Beziehung des Trennens und Verbindens führt zu einem veritablen »practice turn in media studies«, der wiederum selbst als Teil eines umfassenderen »practice turn« in den Kultur- und Sozialwissenschaften aufgefasst werden kann. Das Symposion stellt sich den genannten Dynamiken durch folgende Sektionen: »Media History from a Praxeological Perspective«, eine systematische Perspektive auf die Chancen und Schwierigkeiten der historischen Erforschung von Medienpraktiken ; »Religion Is as Religion Does: The Practice Turn in Religion and Media Studies«, zum Verhältnis zwischen säkularisierenden und religiösen Medienpraktiken und ihren Theoretisierungen; »Connecting and Dividing Media Theories: Gender, Post_Colonial, and Other Agencies«, zur praxeologischen Verschiebung der deutschsprachigen Medienforschung und der internationalen »media studies« und ihren Transformationen dessen, was als partikular/subjektiv/marginal und/oder allgemein/universal/normal zu betrachten ist; »The Current Relationship (After a Longer Non-Relationship) of Media Theory and Practice Theory«, zur Frage, welche wissenschaftlichen Spannungen, Hybridisierungen, Vermittlungen und Reinigungsarbeiten durch die Fokussierung auf Medienpraktiken und ihre partiellen Fusionen von Medientheorie und Praxistheorie aufgetreten sind und noch erwartet werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung