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Motor-Priming aus einer Embodied Cognition Perspektive: Ein kraftdynamischer Test mit numerischen Aufgaben

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267306722
 
In den letzten zwei Jahrzehnten rückte die Rolle des Körpers mehr und mehr in den Fokus der Kognitionspsychologie. Aktuell bilden hunderte von Studien eine empirische Basis für den sogenannten Embodied-Cognition-Ansatz. Jedoch sind die genauen dynamische Zusammenhänge von motorischen und kognitiven Abläufen noch unklar und es besteht die Notwendigkeit einer theoretischen Präzisierung. Auf der Basis eines Motor-Priming Ansatzes innerhalb der Embodied-Cognition-Perspektive nutzen wir im Folgeprojekt numerische Aufgaben. Das Folgeprojekt manipuliert dabei räumlich-numerische Assoziationen über drei konzeptuelle Ebenen und vergleicht Kongruenzeffekte um ein hierarchisches Modell von verkörperter Kognition in einem Bereich abstrakter Wissensrepräsentation zu präzisieren. Das arithmetische Heuristik- und Bias-Modell (AHAB, Shaki et al., 2018) wird durch kraftdynamische Manipulationen hinsichtlich seiner beteiligten Komponenten spezifiziert. Zusätzlich wird die Hypothese hierarchischer Ordnung von „grounded“, „embodied“ and „situated“ Wissensrepräsentationen und deren Gewichtung für räumliches Motor-Priming (Fischer, 2012) geprüft. Ziel der Manipulation von spezifischen Bewegungsparametern (Kraftrichtung, Intensität und Frequenz) während numerischer Aufgaben (einfache Additions-Subtraktionsaufgaben, zufällige Zahlengenerierungsaufgabe) ist es, bidirektionale Wechselwirkungen von Kognition und Handlung zu erklären. Die Erweiterung des Folgeprojektes erfolgt durch drei methodologische Verbesserungen: (1) Wahl und stärkere Kontrolle der kognitiven Aufgaben um die Dynamik von konzeptueller und motorischer Aktivität zu verstehen; (2) Kontrastierung vertikaler und horizontaler räumlich-numerischer Assoziationen zur Prüfung der konzeptuellen Grundierung in physikalischen Gesetzen; (3) Prüfung von generischen versus erlernten Effekten durch Testung von Arm- und Beinbewegungs-Experten. Das Forschungsprojekt wird in enger Kooperation der Arbeitsgruppen aus Potsdam und Köln durchgeführt. Die Potsdam-Gruppe (Prof. Fischer) studiert abstrakte numerische Kognition aus einer Embodied-Cognition-Perspektive und hat Expertise in mentaler Chronometrie und dynamischer Kraftmessung. Die Köln-Gruppe (Prof. Raab) untersucht Embodied Cognition Effekte in verschiedenen kognitiven und einfachen sowie komplexen motorischen Aufgaben. Die Gruppe hat zudem Erfahrungen in der Messung motorischer Leistungen und der Expertiseforschung von Athleten mit Arm- und Beinbewegungs-Erfahrungen. Zusammenfassend prüft das Folgeprojekt amodale und modale Perspektiven der Kognition durch die dynamische Verknüpfung motorischen Verhaltens mit numerischen Aufgaben. Der Fokus liegt auf dem prototypisch abstrakten konzeptuellen Gegenstandbereich der numerischen Kognition. Wir fragen ob das rechnende Gehirn eher wie ein Computer handelt oder ob es die eigene Körperlichkeit einbezieht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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