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Lernen durch Einsicht - kognitive und affektive Anteile am Gedächtnisvorteil von Einsicht

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267202273
 
Wenn Menschen schwierige Aufgaben lösen sollen, erleben sie dabei manchmal Momente plötzlicher Einsicht ("Aha! Moment"), in denen die Lösung wie aus dem Nichts auftaucht. Das vorliegende Forschungsprojekt widmet sich der Frage, warum Problemlöser sich diese einsichtsvollen Lösungen besser merken als Lösungen, die ohne Einsicht zustande kamen. Obwohl dieser Gedächtnisvorteil häufig berichtet wird, gibt es bislang keine Befunde, die den zugrundeliegenden Prozess erklären könnten. Wenn es gelingt, die Grundlagen dieses Gedächtniseffekts zu verstehen, könnte man daraus Empfehlungen für die Lehre an Schulen oder Universitäten ableiten, z.B. wie man durch das Erleben von Einsichtsmomenten Unterrichtsmaterial besser im Gedächtnis behalten kann. In der Psychologie unterscheidet man zwei Aspekte von Einsicht: Eine kognitive Komponente (eine gedankliche Umstrukturierung der Aufgabe, wobei diese neue Sichtweise zur Lösung führt) und eine affektive Komponente (starke positive Emotionen wie Freude und Überraschung beim Finden der Lösung). Es stellt sich die Frage, ob der oben beschriebene Gedächtnisvorteil nur auf der kognitiven oder nur auf der affektiven Komponente von Einsicht beruht oder ob beide Anteile benötigt werden. Zur Beantwortung dieser Frage verwenden wir eine völlig neue Art von Problemlöseaufgaben: Zaubertricks. Die Probanden sehen kurze Videoclips von Zaubertricks und versuchen dabei, die geheime Methode des Zauberers zu entdecken und den Trick zu durchschauen. Wir konnten bereits zeigen, dass der Gedächtniseffekt auch beim Lösen von Zaubertricks auftritt. Das geplante Projekt umfasst drei Studien, in denen die Zaubertricks mit Methoden zur Messung der beiden Einsichtskomponenten kombiniert werden. Dabei wird der Problemlöseprozess der Probanden u.a. mittels Messung ihrer Augenbewegungen sowie der Methode des lauten Denkens erfasst. Durch abwechselnde Manipulation (Erhöhung oder Reduzierung) der beiden Komponenten soll deren spezifischer Einfluß auf die Behaltensleistung (Wiedergabe der Lösungen nach 14 Tagen) untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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