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Die ökonomischen Folgen unterschiedlicher Marktkonzentration und vertikaler Integration in der Elektrizitätswirtschaft in Baden und Württemberg in der Zwischenkriegszeit (1918-1939)
Antragsteller
Professor Dr. Jochen Streb
Fachliche Zuordnung
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 26705569
Das Ziel dieses Projekts ist, die aktuelle wettbewerbspolitische Diskussion um die ökonomischen Auswirkungen von Marktkonzentration und vertikaler Integration in der deutschen Elektrizitätswirtschaft empirisch zu fundieren. Zu diesem Zweck wird ein Vergleich der Elektrizitätswirtschaft der Länder Baden und Württemberg in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen durchgeführt. Durch den Rückgriff auf historische Unternehmensunterlagen kann hierdurch das Problem umgangen werden, dass die heutigen Unternehmen ihre aktuellen Daten aus verständlichen Gründen nicht offen legen. Baden dient als Vertreter der für Deutschland typischen Verbundwirtschaft mit hoher Marktkonzentration und ausgeprägter vertikaler Integration. Die Elektrizitätswirtschaft in Württemberg stellt hingegen nicht nur im Betrachtungszeitraum, sondern auch im Vergleich zur Gegenwart eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Sie war durch eine relativ kleinteilige und dezentrale Versorgungsstruktur und durch eine deutlich geringere vertikale Integration gekennzeichnet. Die Folgen dieser unterschiedlichen Marktstrukturen werden auf Basis betriebswirtschaftlicher Daten individueller Unternehmen analysiert. Potentielle Wohlfahrtsverluste infolge von Marktmacht der Stromerzeuger und der Netzbetreiber sollen anhand von Informationen über die Kostenstruktur und die Investitionen der Stromerzeuger identifiziert werden. Nicht zuletzt wird auch das strategische Verhalten der Unternehmen in Reaktion auf die unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen untersucht. Durch diese auf ökonomische Gesichtspunkte ausgerichtete Analyse hebt sich die geplante Studie stark von den bisherigen wirtschaftshistorischen Arbeiten zur Geschichte der deutschen Stromwirtschaft ab, die sich im Wesentlichen auf die Betrachtung der technischen und politischen Rahmenbedingungen beschränken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen