Detailseite
Open Source-Infrastruktur zur Etablierung neuer Wege in der Erhebung, Speicherung und Weitergabe von Informationen in der chemischen Forschung: Entwicklung eines dezentralen elektronischen Laborjournals mit Repositorium-Anbindung
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Bräse; Professor Dr. Bernhard Neumair; Frank Scholze
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266379491
In diesem Projekt soll über die Entwicklung von zwei eigenständigen IT-Systemen [(1) elektronisches Laborjournal (ELN) und (2) Chemie Web-Repositorium] eine frei verfügbare Infrastruktur etabliert werden, welche neue Wege in der Datenerhebung, dem Datenmanagement und der Informationsbereitstellung ermöglicht. Mit den Instrumenten, die durch dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden, sollen moderne Techniken in den Laboralltag integriert werden, so dass die Menge an verfügbaren Daten erhöht und deren Qualität verbessert werden können. Dieses Projekt soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Forschungsergebnisse kostengünstig und einfach zu sichern und Chemiker (zunächst untereinander und in einem zweiten Schritt mit anderen Disziplinen) optimal zu vernetzen. Das zweistufige Modell sieht eine Kombination aus Erfassung und Dokumentation sowie Publikation und Speicherung von Datensätzen vor. Nötig ist hier im Einzelnen die Integration von Analytikgeräten in ein web-basiertes Laborinformations- und Management-System (LIMS) und die Programmierung einer elektronischen Planungs- und Management Plattform für Reaktionen und deren Ergebnisse. Diese IT-Strukturen werden im Rahmen dieses Projektes entwickelt, in einem elektronischen Laborjournal zusammengefasst (ELN) und als OPEN SOURCE jedem Forscher zur Verfügung gestellt. Die Speicherung und Indexierung von Forschungsdaten soll in Ergänzung zu dem ELN durch ein Repositorium stattfinden, welches die Zuordnung von semantischen Daten erlaubt. Dies ist von entscheidender Bedeutung für eine nutzerorientierte Verwendung der archivierten Daten da in Publikationsprozessen auf eine einheitliche, eindeutige Identifizierung verwiesen werden kann. Dieses Repositorium als zweites Modul des hier beantragten Projektes ist in Grundzügen bereits vorhanden, muss aber für eine generelle Verfügbarkeit für alle Chemiker und zur Realisierung einer ¿echten¿ Langzeitarchivierung der bereitgestellten Daten mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet, durch ein Sicherheitspaket ergänzt und auf ein vertrauenswürdiges Langzeitarchiv vorbereitet werden. Der freie Zugang und die kostenfreie Nutzung für akademische Forscher sollen in Zukunft die Grundlage für gemeinsames Arbeiten bilden, eine Bereitstellung der Forschungsdaten ermöglichen und den Austausch unter den Wissenschaftlern fördern. Die Verbindung der entwickelten Elemente (1) ELN und (2) Repositorium, welche den einfachen Transfer von elektronisch gespeicherten Forschungsdaten in eine für akademische Forscher frei zugängliche Datenbank ermöglicht, wird erstmals eine strukturierte Speicherung der verfügbaren Forschungsdaten erlauben und ohne Mehraufwand für den Einzelnen die Bereitstellung für die Gemeinschaft ermöglichen. Dieses Projekt bietet essentielle, fachspezifische Infrastruktur für chemische Forscher und ihre Kooperationspartner, welche als Grundlage zur Realisierung disziplinübergreifender Initiativen wie z.B. RADAR für den Fachbereich Chemie benötigt werden.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)