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Automatizität und Spezifität von Ekelbewertungen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265680355
 
Ziel des Forschungsprojekts ist der Nachweis automatischer Affekt-spezifischer Bewertungen mittels eines differentiell-psychologischen Ansatzes. Evaluative Dispositionen wie Ekelsensitivität fungieren als unabhängige Variablen, Verhaltensindikatoren von Bewertungen wie der Gesichtsausdruck als abhängige Variablen. Affektspezifität wird geprüft, (a) indem Ekel-spezifische Bewertungen von Furcht-spezifischen Bewertungen und von unspezifischen Bewertungen abgegrenzt werden, (b) indem Bewertungsdispositionen (Ekelsensitivität, Ängstlichkeit, positive und negative Affektivität, Einstellung gegenüber Fremden) diskriminiert werden, (c) indem spezifische Situationen hergestellt werden, die Ekel, Furcht und soziale Abneigung hervorrufen und (d) indem die Effekte der Bewertungsdispositionen verglichen werden. Affektspezifität gilt als nachgewiesen, wenn Verhaltensindikatoren von Bewertungen stärker durch korrespondierende als durch nicht korrespondierende Bewertungsdispositionen vorhergesagt werden. Dies bedeutet für Ekel, dass Ekelsensitivität einen stärkeren Effekt auf Ekelspezifische Bewertungen als auf Furcht-spezifische Bewertungen Fremden hat. Es bedeutet weiterhin, dass Ekel-spezifische Bewertungen besser durch Ekelsensitivität als durch Ängstlichkeit oder positive und negative Affektivität vorhergesagt werden können. Die Automatizität Affekt-spezifischer Bewertungen wird untersucht, indem (a) auf der Seite der abhängigen Variablen automatische und kontrollierte Verhaltensindikatoren von Bewertungen unterschieden werden, indem (b) auf der Seite der unabhängigen Variablen implizite und explizite Bewertungsdispositionen unterschieden werden und indem (c) Moderatoreffekte von Selbstkontrollressourcen auf die Verhaltenswirksamkeit von Bewertungsdispositionen ermittelt werden. Die Ermittlung von Moderatoreffekten ist wichtig, da Bewertungen und aus ihnen resultierendes Verhalten das gemeinsame Ergebnis automatischer und kontrollierter Informationsverarbeitungsprozesse sind. Ekelsensitivität, soziale Ängstlichkeit, positive und negative Affektivität und Einstellungen gegenüber Fremden werden als explizite und als implizite Dispositionen gemessen. Als Indikatoren von Bewertungen werden automatische Verhaltensweisen (Gesichtsausdruck, nonverbales Verhalten) und kontrollierte Verhaltensweisen erhoben (bewusste Annäherung versus Vermeidung von Objekten, die Ekel, Furcht oder Zuneigung versus Abneigung hervorrufen). Selbstkontrolle wird als chronisch verfügbare Ressource mittels eines Selbstkontrollfragebogens und mittels eines Tests der Arbeitsgedächtniskapazität gemessen. Weiterhin wird Selbstkontrolle als situativ verfügbare Ressource mittels einer Sekundäraufgabe und mittels transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS, Angelakis & Liouta, 2011) manipuliert. Erwartet wird, dass eingeschränkte Kontrollressourcen die Effekte impliziter Bewertungsdispositionen stärken und die Effekte expliziter Bewertungsdispositionen schwächen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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