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Regionale Pressevielfalt in Deutschland und Österreich: Die ökonomische und publizistische Entwicklung der Zeitungen 1995-2015
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Beck
Fachliche Zuordnung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265542900
Die radikalen Umbrüche und Herausforderungen der Mediensysteme in den letzten beiden Jahrzehnten wirken sich sowohl auf die nationale, aber insbesondere auch die lokalen und regionalen Zeitungen in Deutschland und Österreich aus. Wirtschaftlich bedingte Titeleinstellungen, kostenbedingte Kooperationsmodelle bis hin zu Fusionen, Großverkäufe, verstärkte Einsparungen auf Redaktionsebene sowie Reformen (Österreich) bzw. Kündigungen (Deutschland) von Tarifverträgen können als Gefahren für die journalistische Vielfalt auf regionalen Medienmärkte angesehen werden. Zudem bestehen nicht zwangsläufig relevante Alternativen zur Informationsbeschaffung bestehen. Unter der Annahme, dass nationale Pressepolitik in demokratischen Staaten das normative Ziel verfolgt, publizistische Vielfalt durch unterschiedliche Policy-Maßnahmen zu gewährleisten, untersucht die geplante Studie langfristige Folgen (1995-2015) pressepolitische Maßnahmen und ihre Konsequenzen für die (1) Struktur regionaler Pressemärkte, (2) die regionale publizistische Vielfalt und (3) die Vielfalt der Berichterstattung innerhalb einzelner Zeitungen in einem bi-nationalen Vergleich zwischen Österreich und Deutschland vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Stunde Null alliierter Pressepolitik nach 1945. Indem die drei bislang noch zu wenig systematisch miteinander verknüpften Felder Pressekonzentrationsforschung, Vielfalt- und Qualitätsforschung sowie kommunikationspolitische Presseforschung zusammengeführt werden, analysiert das Forschungsvorhaben die Struktur der regionalen Pressemärkte in beiden Ländern und deren Entwicklung in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf Basis einer Sekundäranalyse von Pressestatistiken (Deutschland), Primärerhebungen (Österreich) und Dokumentenanalysen. Auf dieser Grundlage identifiziert das Projekt jeweils einen sogenannten stabilen regionalen Zeitungsmarkt (ohne signifikante strukturelle Veränderungen in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse, Anzahl der Titel oder publizistischen Einheiten) für jedes Land und zwei dynamische Regionen, in denen entweder Konzentrations- oder Diversifizierungsprozesse der Presse stattgefunden haben. Zusätzlich werden die Organisationsstrategien der für die ausgewählten Gebiete relevanten Verlage 1995-2015 rekonstruiert. Die im Anschluss durchzuführende vergleichende Inhaltsanalyse, im Querschnitt, untersucht den Status und die Entwicklung der journalistischen Vielfalt in den beiden dynamischsten Regionen Österreichs und Deutschlands im Vergleich mit der Vielfalt in stabilen Regionen des jeweiligen Landes. Zudem wird die interne journalistische Vielfalt einer bestimmten Zeitung in Bezug auf ihre (wechselnde) Marktposition verglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Partnerorganisation
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Kooperationspartner
Professor Dr. Jan Krone