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Dopaminerge Kontrolle der Präferenz für Belohnungsmaximierung und Belohnungsunvorhersagbarkeit in freien Wahlaufgaben.

Antragsteller Patrick Anselme, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263838133
 
Um die Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens zu sichern, müssen Tiere ihre Nahrungsaufnahme und somit ihre Energiezufuhr maximieren. Allerdings gibt es Rahmenbedingungen, in denen Säugetiere als auch Vögel eine suboptimale Strategie zu wählen scheinen, bei denen sie eine unvorhersehbare Nahrungsoption mit niedrigerer Belohnungsrate wählen. Die Gründe für diese irrationale Strategie sind vollständig bekannt, vor allem weil die bisherigen experimentellen Prozeduren die Effekte der Belohnungsmaximierung und die der Belohnungswahrscheinlichkeit nicht separat untersucht haben. Z.B. bringt der Vergleich der Leistungen in einem festen versus einem variablem Belohnungsprogramm mit equivalisierten durchschnittlichen Belohnungshöhen nur wenig Informationen über die motivationalen Gründe für das Verhalten des Tieres. Aber genau dies ist die häufig verwendete experimentelle Prozedur. Wählt das Tier das variable Programm, weil die geringe Vorhersagbarkeit attraktiver ist, oder weil die Belohnung evtl. früher kommt oder wegen einer Kombination dieser beiden Komponenten? Es ist tatsächlich möglich, dass Belohnungsmaximierung und geringe Vorhersagbarkeit in Futtersuchparadigmen ähnlich kombiniert sind wie beim menschlichen Glücksspiel: in diesem Fall versuchen die Individuen die Belohnungen zu maximieren und die geringe Vorhersagbarkeit dient dazu, das Interesse an der Weiterführung dieser Aufgabe aufrecht zu erhalten. Im vorliegenden Projekt schlage ich fünf Experiment vor, die zwei separierbare Ziele verfolgen: ich möchte verstehen, in welchem Ausmaße Futtermaximierung und die Unvorhersehbarkeit der Futterbelohnung Verhaltenswahlen in einem Free-Choice-Paradigma kontrollieren - und zweitens, ich möchte verstehen, wie das dopaminerge System die Sensibilität für Belohnungsmaximierung und Belohnungswahrscheinlichkeit moduliert. Die Wahrscheinlichkeit der Freisetzung von Dopamin wird tatsächlich sowohl durch die Vergabe von Belohnung als auch durch Stimuli, die mit Belohnung assoziiert sind, beeinflusst. Die Dopaminfreisetzung wird aber auch durch die Unvorhersagbarkeit der signalassozierten Belohnungsvergabe beeinflusst. Ich plane Tauben als Tiermodell zu verwenden, da sehr viel Information zu Wahlverhalten bei Tauben existiert, die neurobiologischen Korrelate bei Vögeln aber weniger gut bekannt sind. Somit könnten die Ergebnisse des vorliegenden Antrages sowohl einen wichtigen Beitrag für die vorliegenden Fragen generieren als auch invariante Muster des belohnungsassozierten Verhaltens über verschiedene Wirbeltierklassen hinweg erbringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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