Detailseite
Die Bedeutung von Interneuron-Plastizität für Gedächtnis- und Engramm-Bildung im Hippocampus
Antragsteller
Professor Dr. Peer Wulff
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245861656
Prinzipalzellen gelten als die Recheneinheiten des Gehirns. Sie sind es, die in ihren Aktivitätsmustern Informationen kodieren und diese an andere Prinzipalzellen weiterleiten. Lernprozesse führen zu plastischen Veränderungen der Transmission und Verknüpfung zwischen diesen Zellen. Die Aktivität dieser Prinzipalzellen wiederum wird wesentlich durch hemmende GABAerge Interneurone kontrolliert. Entgegen der traditionellen Lehrmeinung haben einige neuere Studien (einige davon aus unserer FOR) zeigen können, dass diese Interneurone ebenfalls in lernabhängige plastische Veränderungen einbezogen sind. Wegen ihrer direkten Effekte auf die Prinzipalzellen wird eine durch plastische Prozesse bedingte Veränderung der Interneuron-Aktivität weitreichende Folgen für die zeitlichen und räumlichen Aktivitätsmuster der Prinzipalzellen haben. Während der ersten Antragsperiode dieser Forschergruppe ist es uns gelungen erstmals zu zeigen, dass Parvalbumin exprimierende Interneurone eingangsspezifische strukturelle Plastizität an ihren dendritischen Dornfortsätzen aufweisen. Wir konnten außerdem zeigen, dass Somatostatin exprimierende Interneurone im Gyrus dentatus für die Ausbildung präziser räumlicher Erinnerungen und die Koordination von „Engrammzellen“ notwendig sind. Vor allem aber ist es uns gelungen, einige molekulare Werkzeuge herzustellen, die es uns ermöglichen, die erwähnten plastischen Veränderungen in definierten Interneuronen zu unterbinden. Diese Werkzeuge erlauben es uns nun erstmals, die funktionelle Bedeutung dieser plastischen Prozesse an Interneuronen zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen