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900ka Variation der Nordatlantischen Tiefenwasser-Isotopie von Neodym.

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261039032
 
Die atlantische meridionale Zirkulation (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC) ist ein integraler Bestandteil des Klimasystems. Neodymisotope aus dem authigenen Anteil atlantischer Tiefseesedimente sind wertvolle Werkzeuge um Änderungen der Wassermassenherkunft über Zeitskalen von Jahrhunderten bis Jahrtausenden nachzuweisen. Ziel des vorliegenden Projektes ist es in ausreichend hoher zeitlicher Auflösung die Variation der Wassermassenherkunft im tiefen Nordatlantik beim Wechsel der Eis- und Warmzeiten für einen Zeitraum von nunmehr 1 Million Jahren zu rekonstruieren. Dies ist von ezentraler Bedeutung um den Wechsel der vorherrschenden Wassermassen aus den beiden Haupt-Tiefenwasserbildungszonen (Nordatlantik und Antarktis) zu identifizieren. Daher wird in dem hier vorgeschlagenen Fortsetzungsprojekt der Wettstreit der Tiefenwassermassen im Nordwestatlantik während der vergangenen 1 Million Jahre mit einer Zeitauflösung von bis zu tausend Jahren untersucht werden. Dies ermöglicht die Langzeitentwicklung und die Frequenzen von Tiefenwasseränderungen zu beobachten. Ferner besteht die Möglichkeit noch bisher unbekannte Dansgaard/Oeschger ähnliche Ereignisse anhand von Tiefseesedimenten zu dokumentieren, wie die diesem Antrag vorangegangene Studie erstmals für die vergangenen 150 tausend Jahre zeigen konnte (Böhm et al., 2015). Die Studie wird am Sedimentkern der ODP Leg 172 Site 1063 anhand der authigenen Nd-Isotope in Fe/Mn-Leachaten durchgeführt. Die ersten Analysen haben bereits unerwartete Ergebnisse über die Herkunft der Wassermassen im Marinen Isotopenstadium 11 erzielt und dank einer verbesserten Datierung des Kerns ist sogar eine Beobachtung von Veränderung der Wasserherkunft während des Mittleren Pleistozäns greifbar. Die entstehende Zeitreihe hat das Potential zu einem wichtigen Benchmark in der Klimaforschung zu werden, die zusammen mit anderen solchen Datensätzen eine neue Grundlage für ein besseres Verständnis der Rolle der Ozeanzirkulation im Klimawandel liefert.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Schweiz
Mitverantwortlich Dr. Jörg Lippold
 
 

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