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Structure and Transparency in Translational Research (STRUCTURES)

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260525081
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das STRUCTURES Projekt hat aufgezeigt, wo und wie der wissenschaftliche Wert und die Ethik der translationalen Forschung durch bessere Strukturierung und Transparenz konkret verbessert werden kann. Dies betrifft insbesondere die Themenfelder „Investigator Brochures (IBs)“ und „Tierstudienregister“. IBs sind die zentrale Informationsquelle für Nutzen-Schaden Abwägungen im Vorfeld von klinisch-translationalen Studien. Durch IBs werden Studienärzte (Investigators), Ethikkommissionen und Bundesoberbehörden (z.B. BfArM in Deutschland oder FDA in den USA) über die bereits existierenden präklinischen und klinischen Studien mit dem zu untersuchenden Arzneimittel informiert. Diese bereits existierenden Studien begründen die neue klinische Studie und bilden somit die Grundlage für die gesetzlich vorgeschriebene unabhängige Nutzen-Schaden Abwägung durch Ethikkommissionen und Bundesoberbehörden. STRUCTURES führte weltweit erstmalig eine systematische Auswertung dieser IBs durch. Anhand ca. 100 IBs wurde untersucht, wie dort die bereits existierenden präklinischen und klinischen Studien konkret berichtet werden. Es konnte gezeigt werden, dass die große Mehrheit der IBs kaum Informationen berichten, die es erlauben würden, die Robustheit und Vollständigkeit (und damit die Vertrauenswürdigkeit) der bereits existierenden Studien zu beurteilen. Es wurde damit der Bedarf an neuen bzw. zu überarbeitenden Leitlinien für eine vertrauenswürdige Nutzen-Schaden Abwägung aufgezeigt. Diverse internationale Projekte beziehen sich bereits auf STRUCTURES Ergebnisse. Tierstudienregister stellen in Analogie zu den bereits länger existierenden Registern für klinische Studien eine in der Praxis noch wenig genutzte Möglichkeit dar, den Wert der Tierforschung und die Vertrauenswürdigkeit in ihre Ergebnisse auf verschiedene Wege zu erhöhen. STRUCTURES hat in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Studien untersucht, welche Stärken und Schwächen der Tierstudienregister die verschiedenen Stakeholdergruppen sehen und welche Ansätze zu einer breiteren Akzeptanz und Implementierung präferiert werden. Im Kern stimmen alle Stakeholdergruppen darin überein, dass solche Register die Zahl unnötiger Wiederholungen von Tierversuchen senken und deren Qualität insgesamt steigern können. Dies wäre auch für die Planung früher klinischer Studien an Menschen sehr relevant. Jedoch befürchteten sie auch, dass es zum Diebstahl von Ideen kommen und zu einem höheren Verwaltungsaufwand führen könnte. In zukünftigen Projekten sollte deshalb gezeigt werden, dass der Diebstahl von Ideen durch Rahmenbedingungen wie z.B. zeitliche Embargos verhindert werden kann und dass der Verwaltungsaufwand z.B. durch eine Kopplung an Dokumente wie Tierversuchsanträge gering bleibt. Die Ergebnisse und Empfehlungen von STRUCTURES wurden in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht, in umfangreichen Berichten von renommierten Zeitschriften wie Science und Nature vorgestellt und auch in deutschen und internationalen Publikumsmedien (z.B. Deutschlandradio) der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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