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Experimentelle und numerische Untersuchung des Tropfenaufpralls bei hohen Weberzahlen auf trockene und benetzte Wände

Antragsteller Dr.-Ing. Stephan Bansmer
Fachliche Zuordnung Strömungsmechanik
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260485598
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Forschungsprojekt untersuchte den Hochgeschwindigkeitsaufprall von Flüssigkeitstropfen auf trockene glatte Oberflächen und dünne Flüssigkeitsfilme unter Variation des umgebenden Gasmediums mit experimentellen und numerischen Methoden. Im Ergebnis der Untersuchungen sind sehr umfangreiche Datensätze entstanden, die sowohl die einhergehenden physikalischen Phänomene näher beleuchten, als auch zahlreiche quantitative Informationen zum Sekundärtropfenkollektiv bereitstellen. Die Versuchsergebnisse zum Tropfenaufprall auf trockenen Oberflächen deuten darauf hin, dass lediglich vier Splashing-Szenarien möglich sind, nämlich: Corona-Detachment, Corona-Splashing, Jet-Splashing und Prompt-Splashing. Es konnte nachgewiesen werden, dass der Mechanismus des Gaseinschlusses in der frühen Phase des Aufpralls nicht für das Splashing der Tropfen verantwortlich ist. Es wurde daher ein theoretisches Splashing-Modell entwickelt, das auf der Rayleigh-Taylor- Instabilität und der Auftriebskraft der sich bewegenden Flüssigkeitslamelle basiert. Die Ergebnisse der Untersuchungen zum Tropfenaufprall auf benetzten Oberflächen deuten darauf hin, dass immer eine dünne und von vielen Störungen durchsetzte Korona erzeugt wird, die sich während des gesamten Splashing-vorgangs verformt. Im Gegensatz zum Splashing auf trockenen Oberflächen kann das Aufbrechen der Korona auf mindestens drei verschiedene Instabilitäten zurückgeführt werden: Rand-, Rayleigh-Taylor- und Rayleigh-Plateau-Instabilitäten. Neue Zerfallsmechanismen wurden entdeckt, die unter bestimmten Bedingungen zur vollständigen Desintegration der Krone führen. Obwohl dieses Forschungsprojekt viele neue Erkenntnisse zu den Mechanismen des Splashings bei hohen Aufprallgeschwindigkeiten geliefert hat, gibt es eine Reihe weiterer Arbeitshypothesen, die in zukünftigen Studien erforscht werden können. So sind Untersuchungen des Einflusses der Oberflächeneigenschaften (Rauheit, Benetzungseigenschaften, etc.), sowie einhergehende Phasenübergänge beim Tropfenaufprall für viele technische Produkte und Anwendungen relevant und verdienen daher eine nähere Betrachtung. Weiterhin sollen in der Zukunft direkte numerische Simulation verstärkt durchgeführt werden, um den Ursprung der Instabilitätsmechanismen in der Kronenbildung weiter aufzuklären.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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