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Humanisten und Humanismus in den Klöstern des spätmittelalterlichen Reiches
Antragsteller
Professor Dr. Harald Müller
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung in 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25964605
Die vorgelegte Untersuchung verfolgt den Renaissance-Humanismus als Form der Gemeinschaftsbildung, die von gemeinsamen sprachlichen und inhaltlichen Interessen geleitet wird. Sie widmet sich den gelehrten Mönchen, die Anschluss an die humanistische Bewegung zu erhalten suchten. Dabei werden konsequent die Spielräume vermessen, die das regulierte Klosterleben einer Beschäftigung mit Texten ließ, die für das spirituelle Leben eines Mönchs nicht notwendig waren. Die Verbindung übergreifender Betrachtungen mit der Konzentration auf einzelne aussagekräftige Beispiele führt hier erstmals zu einer trennscharfen Darstellung dessen, was in der Forschung bislang unpräzise als „Klosterhumanismus" bezeichnet wurde. Die eingehende Auswertung humanistischer Korrespondenzen zeigt, dass Mönchtum und Humanismus im Wesentlichen zwei getrennte Welten waren, deren Grenzen jedoch immer wieder von bildungshungrigen Mönchen überschritten wurden. Die Studie legt Möglichkeiten und Grenzen einer gegenseitigen Durchdringung beider Bereiche offen und liefert so einen Modellfall für die Mechanismen der Ausbreitung des Humanismus im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen