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Konkurrierende Kombinatorische Auktionen: Theorie und Experimente
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Thomas Kittsteiner; Dr. Marion Ott
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259111989
Auktionsdesign, insbesondere auch das Entwerfen Kombinatorischer Auktionen, ist eine wichtige Forschungsrichtung der theoretischen und experimentellen Wirtschaftsforschung. Kombinatorische Auktionen erlauben den Verkauf mehrerer Objekte in einer einzigen Auktion, in der Bieter auf Güterbündel bieten können. Erkenntnisse dieser Forschung werden vielseitig umgesetzt, z.B. in Auktionen für Telekommunikationslizenzen, Privatisierungsauktionen, Ausschreibungen, Internet-Anzeigenauktionen, Beschaffungsauktionen und Liquiditätsauktionen der Zentralbanken.Unser Projekt erforscht die optimale Gestaltung Kombinatorischer Auktionen bei Konkurrenz zwischen Auktionatoren. Bisher wurde der Einfluss solcher Konkurrenz auf Auktionsergebnisse nur für Eingutauktionen untersucht; dieser ist aber auch für Anbieter Kombinatorischer Auktionen relevant. In vielen der genannten Anwendungen konkurrieren Anbieter um dieselben Bieter: EU-weite Ausschreibungen konkurrieren um dieselben Bieter, Zentralbanken konkurrieren um dieselben internationalen Banken; Unternehmen konkurrieren um dieselben Lieferanten. Deshalb glauben wir, dass Forschung zur Konkurrenz zwischen Anbietern mehrerer Güter ein neues und wichtiges Forschungsfeld öffnen wird. Das in unserem Projekt zu entwickelnde Modell wird die Analyse des Zusammenspiels zwischen Wettbewerb und verschiedenen Formen der Nachfrageheterogenität (wie z.B. Unterschieden in Wertschätzungen für einzelne Güter oder in der Stärke von Komplementarität oder Substituierbarkeit zwischen Gütern) erlauben. Wir wollen verstehen, wann es sich für konkurrierende Anbieter lohnt, eine Kombinatorische Auktion statt einfacher Eingutauktionen anzubieten. Die angebotenen Auktionsdesigns beeinflussen die Heterogenität der Bieter in den einzelnen Auktionen. Deshalb hängen die Vorteile bestimmter Designs - insbesondere kombinatorischer Designs - vom Wettbewerb zwischen den Verkäufern ab. Mit Hilfe allgemeiner Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Wettbewerbsintensität und Eignung unterschiedlicher Designs wollen wir die Wahl bestimmter Designs in der Realität erklären und begründen, warum insbesondere monopolistische Verkäufer meist Kombinatorische Auktionen anbieten. Implikationen für Gestaltungsfragen aus der Praxis betreffen Internetplattformen, welche die besten Designvarianten für konkurrierende Verkäufer vorselektieren möchten und Unternehmen, die beim Design ihrer Beschaffungsauktionen die Auswirkung der Designs ihrer Wettbewerber berücksichtigen müssen.Um die theoretischen Erkenntnisse des Projekts zu ergänzen und zu testen werden wir Bietverhalten und Designentscheidungen im Labor untersuchen. Eine Serie von Experimenten soll klären, inwieweit theoretische Referenzpunkte a) beobachtetes Bietverhalten in Kombinatorischen Auktionen abbilden, b) die Teilnahmeentscheidungen von Bietern, die sich einem Angebot mehrerer Auktionen gegenübersehen, beschreiben und c) die Auktionsdesignentscheidungen konkurrierender Verkäufer vorhersagen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Beteiligte Person
Professor Richard Steinberg, Ph.D.