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Von der Energetik der Reproduktion zur Populationsdemografie bei einem marinen Topprädator

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258933449
 
Veränderungen der Populationsgröße beruhen auf Veränderungen der Sterbe-, Geburten- und/oder Migrationsrate. Ein tieferes Verständnis der mechanistischen Prozesse, die diese Raten beeinflussen, ist Voraussetzung für eine bessere Schätzung und Erklärung von Populationsveränderungen. Diese wiederum erlauben eine Abschätzung der Folgen von Umweltveränderungen auf Populationen. Dieser Antrag hat zum Ziel, die Konsequenzen der Umweltvariation für die Energetik der Laktation und das Tauchverhalten von Jährlingen bis hin zur Variation von Sterbe- und Geburtenraten in einer Population eines marinen Topprädators, des Galapagos Seelöwen (Zalophus wollebaeki), zu verstehen. Auf der Basis unserer Langzeitstudie an markierten Individuen, die seit 2003 läuft, wollen wir die Energetik der Laktation mit markiertem Wasser messen und dies mit der Messung des Tauchverhaltens der Jährlinge kombinieren. Dies soll uns in die Lage versetzen, Variation im Tauchverhalten der Jährlinge in Bezug zu den energetischen Kosten der Laktation der Mütter zu setzen. Für die Mütter werden die Daten es ermöglichen zu verstehen, wie es zur Variation in den Geburtenraten zwischen Weibchen kommt. Diese Variation soll dann in alters- und konditions-spezifische Matrixmodelle integriert werden, bei denen die Geburts- und Sterberaten nicht fix, sondern eine Funktion der Umweltvariabilität sind. In einem zweiten Schritt sollen dann auch starke Kohorteneffekte in die Modelle integriert werden, um die Hypothese zu testen, dass die Population durch wenige Kohorten getragen wird, die zugleich hohe Überlebens- und auch Geburtenraten aufweisen. Das würde bedeuten, dass eine Modellierung mit mittleren Lebensraten ganz wesentliche Prozesse der Populationsdynamik vernachlässigt. Die Studie am Galapagos-Seelöwen erscheint besonders geeignet, ultimate und proximate Prozesse zu verstehen, weil wir einerseits auf einer guten Datengrundlage für die Populationsanalyse aufbauen können und andererseits besonders massive Umweltvarianz offensichtlich die Fertilität der Weibchen erheblich beeinflusst.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, USA
 
 

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