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Der Briefwechsel des Malers, Kunsthistorikers und Museumsdirektors Johann David Passavant: Die Jugendzeit zwischen Frankfurt am Main, der Schweiz, Paris und Rom 1807-1824). Kommentierte Edition.
Antragstellerin
Professorin Dr. Bénédicte Savoy
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Wissenschaftsgeschichte
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258597425
Beantragt wird die Fortsetzung eines im Januar 2014 für eine Laufzeit von 36 Monaten beantragten Editionsprojekts, dessen Förderung im Juli 2014 zwar bewilligt, jedoch auf 24 Monate beschränkt worden ist. Die Projektarbeit begann im Januar 2015. Herausgegeben wird der kommentierte Briefwechsel des Malers, Kunsthistorikers und Museumsdirektors Johann David Passavant (1787-1861) aus den Schlüsseljahren seiner Ausbildungszeit zwischen 1807 und 1824. Hintergrund der erhaltenen 551 Schreiben sind Passavants Reisen und dauerhafte Aufenthalte in der Schweiz, in Paris und Italien. Passavants Bedeutung für die kunsthistorische Fach- und Methodenentwicklung ist längst als grundlegend erkannt. Seine vorwiegend in Paris und Rom verbrachten Jugend- und Lehrjahre prägten den Künstler, progressiven Kunstwissenschaftler, kulturpolitischen Netzwerker, Kunstagenten und Museumsdirektoren aus Frankfurt/Main auf entscheidende Weise. In 274 zum größten Teil bisher unveröffentlichten Briefen aus Paris und Rom legt Passavant Zeugnis vom regen Kunstleben in Europas komplementären Kulturhauptstädten zur Zeit der napoleonischen und nachnapoleonischen Ära ab. 277 meist kürzere Gegenbriefe kontextualisieren und vervollständigen das Material: Sie zeigen Freunde, Lehrer, Künstlerkollegen als Rezipienten, vor allem aber als Impulsgeber Passavants. Dieser beschreibt als typischer Vertreter seiner Generation ästhetische Emotionen, künstlerische Ansprüche, erkenntnistheoretische Gelüste und wirtschaftliche Zusammenhänge, die für das Verständnis des Kunstgeschehens in Europa um 1800 von ungeheurem Wert sind. Hier wird die Institution Museum als Ort der Generierung einer ganz spezifischen Kunstwissenschaft greifbar. Passavants Briefwechsel gibt zudem Einblick in Formen und Trends der Künstlerausbildung im frühen 19. Jahrhundert, über die realen und symbolischen Orte und Bedingungen der zeitgenössischen Kunstproduktion. Schließlich liefert die Korrespondenz Schlüsselinformationen zur Geografie des europäischen Kunsthandels im 19. Jahrhundert. Die Edition des Briefwechsels von Johann David Passavant aus seinen in der Paris und Rom verbrachten Jahren der Ausbildung inklusive Reisen durch die Schweiz, Ostfrankreich und Italien dient der Quellenerschließung wie der kunst- und kulturhistorischen Grundlagenforschung. Die Edition versteht sich als Beitrag zur transnationalen Geschichte der Kunst und der Kunsthistoriographie um 1800 in Europa.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen