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Familiale Bearbeitung des Übergangs in die Grundschule

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258197440
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt konnte sowohl hinsichtlich der Organisation als auch in Bezug auf den Forschungsprozess entsprechend dem Arbeitsplan durchgeführt werden. Die Fallgewinnung war erfolgreich und es konnte ein Sample von zwölf Fällen generiert werden, das eine breite Streuung von Familienkonstellationen und sozialstrukturellen Lagen der Familien aufweist. Das Vorgehen bei der Erhebung baut auf einem vorangegangenen Projekt auf und wurde in einigen zentralen Punkten adaptiert und differenziert (Erhebungen im intimen Raum der Familie, gemeinsame Erzeugung der ‚Daten‘ mit den beforschten Familien); auch bei den Analysen konnten erprobte Vorgehensweisen weiter ausgeschärft werden (Verschränkung ethnografischer und rekonstruktiver Verfahren). In den Analysen wurden Kernkategorien entwickelt und in Dimensionen und Merkmalsräume ausdifferenziert, die über die Beschreibung der einzelnen Fälle hinaus zu übergreifenden Befunden führen. Neben der relativen Bedingtheit der familialen Ordnung durch die sozialstrukturelle Lage der Familie konnte dabei eine bei den untersuchten Familien empirisch überwiegende Figur des Verhältnisses zwischen elterlichen Konzepten und familialen Praktiken herausgearbeitet werden. Demnach haben aus Sicht der Mehrzahl der Eltern pädagogische Konzepte eine steuernde Funktion für die familialen Praktiken. Zugleich konnte gezeigt werden, dass familiale Praktiken elterlichen Steuerungsintentionen nur verzögert folgen. In pädagogischer Perspektive ist auch von zentraler Bedeutung, dass die untersuchten Familien in ihren Praktiken sehr deutlich dazu tendieren, ihre Kinder als kompetente Mitspieler in die familialen Praktiken einzupassen. Eine Ausrichtung auf kindliche Autonomie ist nur in Ausnahmefällen festzustellen. Zum einen bestätigt das Projekt in der Forschung mehrfach anzutreffende Befunde zu Relationen zwischen sozialstruktureller Lage und Affinität zu institutioneller Bildung. Zum andern kann es zur Differenzierung dieser Befundlage beitragen und zeigen, dass Faktoren wie eine (etwa durch eine hohe Kinderzahl) besondere familiale Binnenkomplexität, eine ausgeprägte Bezugnahme auf familienbiografisches Wissen oder eine starke Verankerung in dörflichen Lebensweisen spezifische Dynamiken quer zur Frage der sozialstrukturellen Bedingtheit ausmachen. Schließlich ist im Kontext der Dominanz institutioneller Perspektiven in der Übergangsforschung festzuhalten, dass die untersuchten Familien problematische Verläufe ebenso wie das Gelingen des Übergangs nicht an Schwierigkeiten oder Erfolge beim schulischen Lernen der Kinder knüpfen. Im Vordergrund stehen für die Familien eindeutig die Herausforderungen bei Umstrukturierung des familialen Alltags (einschließlich der Frage veränderter Betreuungsarrangements) und die soziale Anbindung der Kinder an die schulische Peerkultur. Besondere Öffentlichkeitswirkung konnte das Projekt über ein TV-Feature erzielen, das für das Wissenschaftsmagazin „Quarks“ des WDR erstellt wurde und im Rahmen einer Sendung dieses Magazins über „Erziehung 2.0. Wie Eltern alles richtig machen“ gesendet wurde. https://www.ardmediathek.de/tv/Quarks/Erziehung-2-0-Wie-Eltern-alles-richtig/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7450356&documentId=52254370 [12.11.2018]

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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