Detailseite
Bestimmung der Ursachen und Prozesse des Rückgangs der Wildtierpopulationen und der Artenvielfalt
Antragsteller
Dr. Joseph Ochieng Ogutu
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie der Landnutzung
Ökologie der Landnutzung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257734638
Biodiversität ist die Grundlage für Ökosystemleistungen und damit essentiell für das menschliche Wohlergehen und den Erhalt von Zivilisation und Wohlstand. Vor allem aber wegen menschlichen Dominanz sinkt die Biodiversität der Ökosysteme weltweit merklich, und oft mit katastrophalen Auswirkungen. Die Verluste führen zum irreversiblen Artenrückgang vieler Wirbeltiere. Folglich ist es von dringendem Interesse zu verstehen, wie anthropogene Einflüsse den Verlust von Arten beeinflussen. Solche Untersuchungen fehlen jedoch für die am meisten bedrohten Arten. Dieses Vorhaben wird die für den Populationsrückgang verantwortlichen Prozesse am Beispiel von kenianischen Trockengebieten aufklären. Wir werden dabei die Einschränkungen bisheriger Untersuchungen, welche die Ursachen des Populationsrückgangs untersucht haben, überwinden. Die Einschränkungen bestehen darin, dass die meisten Studien keine detaillierten Informationen über gleichzeitige Kovariablen erheben, welche die Ursachen des Populationsrückgangs erklären können. Mit Hilfe statistischer Analysen werden wir Faktoren identifizieren, welche die historischen Entwicklungen der Abundanz von Wildtieren und der Artenvielfalt beeinflussen. Die ermittelten Beziehungen werden dazu verwendet, die zukünftigen Entwicklungen der Wildtierabundanzen und der Artenvielfalt zu prognostizieren. Dazu werden wir vorhandene Lufterkundungsdaten und Tierzählungsdaten sowie Umweltkovariablen mit einer Auflösung von 5 x 5 km aus den Jahren 1977 bis 2017 aus kenianischen Trockengebieten nutzen, die wir in der vorangegangenen Projektphase bereits vorbereitet und verifiziert haben. Der detaillierte Datensatz ermöglicht die Erweiterung und die Vertiefung der in der vorangegangenen Phase erfolgten Analysen, welche lediglich zu Schätzungen von Tierabundanzen auf nationaler Ebene dienten. Dies wird die erste Langzeitstudie sein, welche räumlich detaillierte Daten zu Tierabundanzen und Kovariablen nutzt, um die Ursachen des Rückgangs von Tierzahlen zu erklären. Diese feinskaligen Langzeitdaten und robuste analytische Verfahren werden es uns ermöglichen, die dem beobachteten Rückgang der Tierzahlen zugrundeliegenden Prozesse besser zu verstehen. Dieses vertiefte Verständnis war bisher mit den grobskalierten Daten, welche in der vorangegangenen Projektphase analysiert wurden nicht möglich . Die Erkenntnisse aus diesem Vorhaben werden einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von möglichen Lösungen leisten, um den weiteren Rückgang der Tierzahlen und der Artenvielfalt zu verhindern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen