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Entwicklung und Evaluation eines neuartigen Augmented Reality Systems zur intuitiven Lehre menschlicher Anatomie und angewandter Radiologie

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257417417
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Anatomieunterricht an Universitäten bildet einen essentiellen Bestandteil der Ausbildung junger Mediziner. Neue Lehrmethoden wie Augmented Reality (AR) bieten das Potential, dass Studenten diese Inhalte in nie dagewesener Form in interaktiven und kollaborativen Umgebungen erleben können. Unser Projekt verfolgte die Entwicklung eines solchen AR Systems für die personalisierte Anatomielehre, sodass anatomische Strukturen und radiologische Bilddatensätze direkt anhand des eigenen Körpers mit Hilfe eines digitalen Spiegels (Magic Mirror) angezeigt werden können. Das Forschungsprojekt wurde schrittweise bearbeitet. Zunächst wurde der bestehende Prototyp des Magic Mirrors von Grund auf neu implementiert, um die Echtzeit-Animation anatomischer Strukturen mit Hilfe von Tracking-Daten der Microsoft Kinect zu ermöglichen, sodass der Benutzer des Systems den Eindruck bekommt, in den eigenen Körper hineinschauen zu können. Ein hoch detailliertes Anatomiemodell wird hierbei auf den Körper überlagert und an dessen Proportionen angepasst. Im Laufe des Projektes bildete diese neue Software Plattform die Basis für alle weiteren Forschungsarbeiten und wurde kontinuierlich und iterativ verbessert. Anschließend wurde in enger Kollaboration mit den medizinischen Partnern ein Lehrmodul für die Muskeln der oberen Extremität entwickelt. Weiterhin konnte der Magic Mirror bereits früh im Projekt in das Curriculum integriert werden, sodass jeder Medizin-Student der LMU München seit 2016 mindestens eine Lehreinheit mit den Magic Mirror hat. Das frühe Feedback der Studenten und Professoren führte dazu, dass sich interessante Forschungsfragen in Bezug auf das Verständnis von Seitenverhältnissen im Magic Mirror ergaben, die zu einer Reihe von Arbeiten zu sog. Non-Reversing Magic Mirrors (NRMM’s) führten. Ein weiterer wichtiger Meilenstein des Projektes stellt die Entwicklung des VesARlius Systems dar, einem AR System, bei dem die Studenten mit Hilfe der Microsoft HoloLens gemeinsam die anatomischen Strukturen interaktiv entdecken können. Auch dieses System konnte genau wie der Magic Mirror über die Laufzeit des Projektes erfolgreich in das Curriculum integriert werden. Insgesamt wurden substantielle Erkenntnisse zur Entwicklung interaktiver AR Lehrumgebungen im Umfeld der Anatomieausbildung gewonnen, um einen Beitrag zur Verbesserung der Medizinausbildung zu leisten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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