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Löhne, Heterogenitäten und Arbeitsmarktdynamik
Antragsteller
Professor Dr. Christian Merkl; Dr. Heiko Stüber
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Statistik und Ökonometrie
Statistik und Ökonometrie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256802578
Suchfriktionen führen zu langfristigen Arbeitsbeziehungen und zu Überschüssen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die im Lohnbestimmungsprozess aufgeteilt werden. Ein gutes Verständnis für die Lohnbildung und die konjunkturelle Zyklizität der Löhne ist grundlegend für eine Vielzahl von Fragen (z.B. Einstellungs- und Entlassungsentscheidungen, Arbeitsmarktdynamik und Lohndispersion) und damit politikrelevant (z.B. für Arbeitsmarkt- und Konjunkturpolitik).Während der ersten zwei Jahre unseres Projektes haben wir den neuen einzigartigen Administrative Wage and Labor Market Flow Panel (AWFP) Datensatz geschaffen und damit viele verschiedene stilisierte Fakten zur Lohnbildung, zu Heterogenitäten und zu Arbeitsmarktflüssen für Deutschland etabliert. Wir haben diese stilisierten Fakten mit existierenden Theorien verglichen (z.B. zu On-the-Job-Search), neue theoretische Mechanismen vorgeschlagen (z.B. zu heterogenen Lohnzyklizitäten und deren Rückwirkungen auf Einstellungsverhalten) und statistische Erklärungen für bestimmte Phänomene angeboten (z.B. zu geschätzten Erträgen der Betriebszugehörigkeit). Diese Vorarbeiten erlauben es uns, wichtige neue Fragen und Datenerfordernisse zu identifizieren.Unser Verlängerungsantrag will weitere Einsichten zum Einstellungsverhalten von Betrieben und deren Lohnbildung gewinnen. Zu diesem Zwecke werden wir den AWFP mit der IAB-Stellenerhebung zusammenspielen, die Informationen zu Vakanzen, Einstellungskanälen und Einstellungsverhalten enthält. Wir werden neue stilisierte Fakten etablieren und zeigen, wie Lohnzyklizitäten und andere Faktoren das Suchverhalten von Firmen beeinflussen. Die Resultate werden der modernen Suchtheorie gegenübergestellt. Wir werden neue Modellmechanismen entwickeln, um die Theorie besser in Einklang mit der Empirie zu bringen.Außerdem werden wir administrative Individualdaten nutzen, um verschiedene Schätzverzerrungen im Hinblick auf Löhne und deren Dynamik zu quantifizieren. Wir werden z.B. eine Methodik entwickeln, um für Match-spezifische zeitvariante Heterogenität zu kontrollieren. Dadurch können wir überprüfen, inwiefern diese die Schätzergebnisse für Lohnzyklizitäten beeinflusst. Die ökonometrischen Resultate werden wieder mit der Suchtheorie konfrontiert.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir von unserem Verlängerungsantrag neue relevante stilisierte Fakten und ökonometrische Ergebnisse erwarten. Die stilisierten Fakten sollten für sehr viele Arbeitsmarktökonomen von Interesse sein, da sie zum Beispiel Einsichten zur Verlagerung von Arbeitsplätzen und zur Ankündigung offener Stellen enthalten. Darüber hinaus entwickeln wir suchtheoretische Modellen weiter. Diese erlauben es uns, die beobachteten Phänomene strukturell zu interpretieren und Politikanalysen durchzuführen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1764:
Der deutsche Arbeitsmarkt in der Globalisierung: Herausforderungen durch Handel, Technologie und Demografie
Internationaler Bezug
Großbritannien, Spanien, USA