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Rolle von Myo-Inositol in der Pathophysiologie und Therapie bipolarer affektiver Erkrankungen

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25637125
 
Bipolare affektive (¿manisch-depressive ) Erkrankungen sind häufige psychische Erkrankungen mit ungeklärter Pathophysiologie, die zu schwerster Beeinträchtigung der Patienten und enormen Kosten für das Gesundheitssystem führen. Mangels zuverlässiger biologischer Marker erfolgt die korrekte Diagnosestellung und damit auch eine adäquate Therapie häufig erst viele Jahre nach der ersten Krankheitsepisode. Sowohl in der Pathophysiologie der Erkrankung als auch bei den Wirkungsmechanismen der zur Therapie eingesetzten ¿Stimmungsstabilisierer (z.B. Lithiumsalze) wird eine Rolle sogenannter ¿Signaltransduktionsmechanismen vermutet, die Weiterleitung, Umcodierung und Verarbeitung hormoneller Signale im Zellinneren vermitteln. Myo-Inositol ist eine Vorstufe von Inositolphospholipiden, Membranlipiden mit wesentlicher Bedeutung in der Signaltransduktion. Eigene Arbeiten an neuralen Zellen in vitro zeigten, dass alle klinisch etablierten ¿Stimmungsstabilisierer über eine Hemmung des hochaffinen Myo- Inositoltransporters (¿SMIT ) die intrazelluläre Myo-Inositolkonzentration absenken können. Vorläufige Ergebnisse von in vivo Studien an Patienten deuten daraufhin, dass die SMIT-Expression in Granulozyten unbehandelter bipolarer Patienten erhöht, bei behandelten Patienten dagegen erniedrigt bzw. wieder normalisiert ist. In Übereinstimmung damit zeigten vorläufige Ergebnisse magnetresonanzspektroskopischer (MRS) Untersuchungen bei unbehandelten jugendlichen bipolaren Patienten eine Erhöhung des Myo-Inositolgehaltes in bestimmten Hirnarealen, die durch Lithiumtherapie vermindert (normalisiert) wird. In dem zur Förderung beantragten Projekt sollen diese vorläufigen Befunde in einer prospektiven Studie validiert und zusammen geführt werden. Dabei soll erstmalig der Zusammenhang zwischen MR spektroskopisch gemessenen zerebralen Myo-Inositol- Konzentrationen im Gehirn bipolarer Patienten, nicht erkrankter Erstgrad-Angehöriger und Gesunder und der aus dem Blut bestimmbaren SMIT-Expression systematisch analysiert werden. Ferner wird die Beeinflussung dieser Parameter durch eine spezifische Therapie analysiert. Dadurch könnten neue Wege zur Frühdiagnose dieser Erkrankung und zur Prädiktion des differentiellen Ansprechens auf Stimmungsstabilisierer aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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