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Entwicklung eines sensomotorischen E-Pianos zur Unterstützung der Handmotorik und zum Erlernen des Klavierspiels bei Kindern mit neuroorthopädischen Erkrankungen und Cerebralparesen

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255752606
 
Patienten mit einer frühkindlichen Hirnschädigung bei Cerebralparese zeigen Defizite in der Sensomotorik der Hände aufgrund der spastischen Muskeltonuserhöhung und der fehlerhaften Willkürinnervation der Hand und Unterarmmuskulatur. Um die funktionellen Fähigkeiten der paretischen Hände zu verbessern, wurden in einer Vorstudie Kinder intensiv über 1,5 Jahre durch eine professionelle Pianistin am Klavier unterrichtet. Hierbei zeigte sich, dass die Behinderung nicht nur motorische Einschränkungen aufwies, sondern auch die Fähigkeit das abstrakte Notenbild zu entschlüsseln, den Kindern deutlich Probleme wegen kognitiver Defizite, bereitete. Hinzu kam, dass die Zuordnung und Funktion ihrer einzelnen Finger bei sensomotorischem und perzeptivem Defizit eine Herausforderung für die Kinder beim Klavierunterricht darstellte. Um die Probleme zu umgehen, sollen zwei E-Pianos zu sensomotorischen Klavieren umgebaut werden. Hierbei werden beide Pianos gekoppelt, sodass bei einem Tastenanschlag des Klavierlehrers die entsprechende Taste auf dem Piano des Schülers aufleuchtet. Zusätzlich wird eine Kommunikation zwischen den Händen von Lehrer und Schüler hergestellt. Dies geschieht über Vibrationsmotoren, die an den einzelnen Fingern des Schülers über angepasste Handschuhe oder Klettbänder befestigt sind. Der Schüler bekommt einen sensorischen Impuls auf seine spastisch gelähmten Hände und eine optische Hilfestellung über die leuchtenden Tasten. Es wird ein akustisches Feedback durch den Anschlag der Taste auf dem Klavier erzeugt und so das Spielen eines zusammenhängenden Musikstücks ermöglicht. Durch diese vereinfachte Lernmethode soll ein noch schnelleres Resultat im Vergleich zur bisherigen Therapiemethode an handelsüblichen Klavieren erzeugt werden. Mit Hilfe von sensomotorischen Klavieren kann ein Musikstück durch verschiedene Feedbackmöglichkeiten akustisch, optisch und sensomotorisch rascher erlernt werden und dies wird zu einem schnelleren Erfolg und zu einer Steigerung der Aufmerksamkeit und Freude an Musik führen. Handmotorische Fähigkeiten werden durch regelmäßigen Klavierunterricht verbessert. Letztlich werden durch feinmotorisch komplexe Bewegungsabläufe der Finger Nervenzellen im motorischen Cortex-Areal angeregt und es können neue Verknüpfungen mit anderen Nervenzellen entstehen. Die Instrumentaltherapie an einem speziell entwickelten Schüler-Lehrer Klavier stellt eine durchaus ernstzunehmende Therapiemethode dar. Die Integration von Menschen mit Behinderung ist ein gesamtgesellschaftliches Problem auch mit Anforderung an Medizin und Therapie. Ebenso wird die Teilhabe der Betroffenen am sozialen und kulturellen Leben von der WHO zu Recht eingefordert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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