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Einstieg, Ausstieg und Wachstum landwirtschaftlicher Betriebe in der Tierproduktion

Fachliche Zuordnung Agrarökonomie, Agrarpolitik, Agrarsoziologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255599848
 
Der landwirtschaftliche Strukturwandel ist seit Jahrzehnten Gegenstand agrarökonomischer Forschung. Trotz der umfangreichen Erkenntnisse liegt weiterer empirischer Forschungsbedarf insbesondere über Einstieg, Ausstieg und Wachstum tierhaltender Betriebe in Deutschland vor. Da sich die Rahmenbedingungen für Betriebe mit Tierhaltung in den vergangenen Jahren drastisch verändert haben und weiter verändern werden (hohe Futterkosten, hohe Rentabilität des Betriebszweiges Ackerbau, Wegfall Milchquote, gesellschaftliche Akzeptanz, Konkurrenz durch Bioenergie, Nachfrageanstieg nach Geflügel u.a.), ist mit einem verschärften Strukturwandel in der Tierproduktion zu rechnen. Dieser sollte gut verstanden sein, um die Folgen zunehmender politischer Rahmensetzungen mit Auswirkungen auf die Tierhaltung abschätzen zu können. Das Ziel des beantragten Projektes besteht darin, empirische Determinanten für Wachstum und Einstieg in sowie Ausstieg aus Betriebszweigen der Tierhaltung zu identifizieren und damit zu einem besseren Verständnis des Strukturwandels in der deutschen Tierhaltung beizutragen. Die empirische Untersuchung des Strukturwandels auf Betriebszweigebene erlaubt es, die Bedeutung von Interdependenzen zwischen den Betriebszweigen zu untersuchen und somit Wachstums-, Ausstiegs- und Einstiegsentscheidungen von Gemischtbetrieben besser zu verstehen. Auch der Einstieg von deutschen Ackerbaubetrieben in die Tierhaltung wird damit erstmalig umfassend ökonometrisch untersucht. Für die Untersuchung steht eine Datenbank bereit, in der die Jahresabschlüsse von circa 40.000 landwirtschaftlichen Betrieben enthalten sind. Es stehen die Wirtschaftsjahre 1996/97 bis 2010/11 zur Verfügung. Ab dem Jahr 2001 enthält der Datensatz neben den Daten der LAND-DATA GmbH auch die Daten des Landwirtschaftlichen Buchführungsverbandes Schleswig-Holstein, die vorwiegend von Betrieben aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stammen. Der Kern des Arbeitsprogramms besteht aus ökonometrischen Schätzungen, die sich in drei Schritte gliedern lassen. Im ersten Schritt wird der Ausstieg (I) aus Betriebszweigen der Tierhaltung analysiert. Im zweiten Schritt werden die Determinanten für Einstieg sowie den Umfang des Einstiegs in einen neuen Betriebszweig analysiert (II). Abschließend erfolgt eine Schätzung der Determinanten des Wachstums in den einzelnen Betriebszweigen (III). Für die ökonometrischen Schätzungen werden multinomiale Logit-Modelle (I und II) sowie multinomiale Heckman-Modelle (II und III) verwendet. Die ökonometrischen Schätzungen werden zweimal durchgeführt: für jeweils einen Zeitraum vor und einen nach bzw. während der Agrarpreishausse 2007/08. Auf diese Weise sollen eventuelle Unterschiede in den Erklärungsmustern für Einstieg, Ausstieg und Wachstumshöhe in den beiden Zeitperioden aufgedeckt werden und damit der Einfluss der Agrarpreishaussee mit empirischen Befunden belegt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Gunnar Breustedt
 
 

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