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Diskurs Referenten im Raum - Anaphernresolution in der Deutschen Gebärdensprache

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255017576
 
Natürliche Sprache wird in zwei unterschiedlichen Modalitäten realisiert: die oral-auditorische Modalität der gesprochenen Sprache und die gestisch-visuelle Modalität der Gebärdensprachen. Obwohl die zwei Modalitäten sich sowohl in der Produktion als auch in der Perzeption der einzelnen sprachlichen Zeichen stark unterscheiden, sind die zugrundeliegenden linguistischen Strukturen und kognitiven Prozesse weitgehend identisch. Dennoch haben Gebärdensprachen modalitätspezifische Eigenschaften, die die linguistischen und kognitiven Prozesse in Gebärdensprachen mitbestimmen.In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf eine bestimmte Charakteristik von Gebärdensprachen, die unmittelbar an die modalitätspezifische Realisierung von morphosyntaktischen, semantischen und pragmatischen Kategorien in dem dreidimensionalen Gebärdenraum geknüpft ist: Gebärdensprachen nutzen die geometrischen Eigenschaften des Gebärdenraums zur Verankerung von Diskursreferenten an einzelnen Loci und zur Disambiguierung von Anaphern in einer Weise, die für gesprochene Sprache untypisch ist.Das Ziel des Projektes ist eine Theorie der linguistischen Struktur und der kognitiven Prozesse von Diskursreferenten und Anaphern in Gebärdensprachen zu entwickeln, die auf experimentell erhobenen Online- und Offline-Daten basiert. Dadurch werden wir nicht nur unsere Kenntnisse über Gebärdensprachen erweitern sondern auch Erkenntnisse darüber gewonnen, wie und in welchem Maße menschliche Sprache durch die Modalitäten ihrer Realisierung bestimmt ist.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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