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Urban Emotions - Methodenentwicklung zur Gewinnung von Kontextuellen Emotionsinformationen für die Räumliche Planung zur Identifizierung versteckter urbaner Wirkungsgefüge auf Basis von Echtzeit-Humansensorik und Crowdsourcing-Ansätzen in Sozialen Netzwerken

Antragsteller Dr.-Ing. Peter Zeile
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252146704
 
Durch die zunehmende Verfügbarkeit von räumlichen Daten im öffentlichen Raum im Kontext vernetzter Städte eröffnen sich für die Raumplanung und die Geoinformatik vielfältige Forschungspotenziale. Jedoch spielt bei diesen Forschungsansätzen der Mensch mit seiner Wahrnehmung des Raumes, seinen Empfindungen und dementsprechend auch seinen Emotionen als elementarer Bestandteil des urbanen Raumes bis dato nur eine untergeordnete Rolle. Im Rahmen dieses Antrages soll ein Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke geschaffen werden. Durch die Entwicklung und Verfügbarkeit neuer Technologien, wie etwa mobiler Kommunikationsgeräte und sogenannten Wearables, werden grundlegend neue Methoden für räumliche Fragestellungen ermöglicht. Diese Technologien eröffnen vielfältige Potenziale für die Wissensgenerierung, gerade im Schnittfeld der räumlichen Planung und Geoinformatik. Die Möglichkeit räumliche Daten nahezu in Echtzeit zu erfassen, zu analysieren und zu visualisieren sind in diesem Rahmen als sehr vielversprechend zu erachten. Die Fähigkeiten des Menschen als eine Art Multisensor mit der Umwelt zu agieren (Humansensorik) ist ein weiterer Fokus dieser Arbeit. Jedoch sind es nicht nur biostatistische Daten, sondern auch nutzergenierte Geodaten (VGI) und vor allem soziale sowie emotionale Bezüge und die gegenseitigen Wechselbeziehungen, die von hoher Relevanz für die räumliche Planung sind. Dieser Forschungsantrag hat deshalb das Ziel, die Wahrnehmungen und Empfindungen der Bürger im Raum sensorisch zu erfassen und sie mit ergänzenden Informationen, gewonnen aus sozialen Netz-werken, zu korrelieren. Damit sollen grundlegend neue Ansätze dahingehend erprobt werden, wie ein Monitoring von menschlichen Emotionen im urbanen Raum gewinnbringend genutzt werden kann. Dies umfasst Fragestellungen, wie die Daten erfasst, analysiert und auch etwa im Rahmen von Planungsprozessen genutzt werden können sowie welche Anforderungen an die kritische Reflektion bezüglich des Datenschutzes zu stellen sind. Mit dieser ganzheitlichen Betrachtung soll es möglich sein, versteckte urbane Wirkungsgefüge und Kausalitäten aufzudecken und neue Erkenntnisse bezüglich des Funktionierens des Organismus Stadt zu erzielen. Anhand von Living Labs zu den Themenfeldern Barrierefreiheit, Fahrradverkehr und Raumwahrnehmung soll dies erörtert werden. Ein weiterer Bestandteil der Forschung wird sein, ob die Erkenntnisse aus dem realen Raum auch auf virtuelle und augmentierte Welten übertragbar sind und wie diese sich in Planungsprozesse einbinden lassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Bernd Resch
 
 

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