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X-Hub: Eine Infrastruktur zur multidisziplinären Nachnutzung experimenteller Primärdaten der Wirtschafts- und Sozialforschung mit Forschungsschwerpunkt Benchmark- und Großgruppenexperimente
Antragsteller
Dr. Claus-Peter Klas; Dr. Markus Quandt; Professor Dr. Joachim Weimann
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Wirtschaftstheorie
Politikwissenschaft
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251955964
Mit der zunehmenden Verbreitung der experimentellen Methode in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wird oftmals dasselbe Sujet - öffentliche Güter, große Gruppen, soziale Präferenzen - in füreinander wenig sichtbaren Forschergemeinschaften unter ähnlichen theoretischen Leitfragen, jedoch mit oft drastisch anderen Methoden und Qualitätskriterien erforscht. Operatives Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung einer Infrastruktur zur multidisziplinären Nachnutzung experimenteller Primärdaten für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die inhaltlich und methodisch Transparenz herstellt. Divergierende Methoden und Sichtweisen zu einem Primärdatensatz sollen auf einen Blick sichtbar und damit für jede interessierte Wissenschaftsdisziplin verständlich und einer Bewertung zugänglich gemacht werden. Als Basis werden im Projekt zunächst wesentliche Funktionseinheiten des Forschungs-datenservice implementiert: Öffnung eines für Forscherinnen und Forscher niedrigschwelligen Archivierungsangebots für Experimentaldaten, die Vorbereitung der Langzeitsicherung solcher Forschungsdaten, die Definition und Erfassung von Basis-Metadaten aus Perspektive der zuliefernden Forschungsdisziplinen, die Herstellung der Zitierfähigkeit von Daten durch die Verwendung persistenter Identifikatoren und die internationale Bereitstellung von Experimentaldaten für die Sekundärnutzung. Der Mehrwert der multidisziplinären Perspektive wird erreicht, indem Metadaten 'höherer Ordnung' zur Unterstützung interdisziplinärer Vergleiche von Seiten des Projektes hinzugefügt werden, die unterschiedliche Sichtweisen auf dieselben Datenbestände erlauben. Die Anwendung der prototypischen Infrastrukturelemente wird modellhaft anhand qualitätsgeprüfter Studien aus der experimentellen Wirtschaftsforschung, Soziologie und Politikwissenschaft zum Forschungsschwerpunkt 'Große Gruppen' und 'Benchmarkexperimente' erprobt. Anhand der so aufbereiteten Daten wird exemplarisch untersucht, welche theoretischen und methodischen Erkenntnisse sich aus der Zusammenführung der Forschungstraditionen gewinnen lassen. Das Projekt hat somit den Nebennutzen, den substantiellen Forschungsertrag gut gepflegter Data Sharing-Angebote an einem Beispiel bewerten zu können.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Internationaler Bezug
Österreich
Mitverantwortlich
Professor Dr. Bernhard Kittel
Kooperationspartner
Dr. Marcus Antonio Giamattei; Professor Dr. Johann Graf Lambsdorff