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Burg und Siedlung Niendorf bei Haldensleben, Bördekreis

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249663683
 
Im Mittelpunkt des Projektes steht die vollständige Auswertung, archäologisch-historische Kontextualisierung und Publikation der Befunde und Funde sowie der naturwissenschaftlichen Daten der Wüstung Niendorf bei Haldensleben, Bördekreis. Das komplexe System von slawischer und sächsischer Siedlung (sp. 9.-10./11. Jh.), salierzeitlicher Vorburgsiedlung (11./12. Jh.) mit nachfolgender Wüstung (12./13. JH.) und einer mehrphasigen Burg in Holz-Erde (um 1076/77) bzw. Steinbautradition (um 1106/07) ist weitgehend einzigartig und bietet einen grundlegenden Einblick in die kulturellen Transformationsprozesse insbesondere des 10.-12. Jhs. Niendorf ermöglicht die exemplarische Untersuchung einer Herrschaftskonsolidierung im Schnittpunkt von Königtum, Kirche und Adel in der Zeit des ausgehenden Frühmittelalters und des hohen Mittelalters. Durch die sehr gute Holzerhaltung besteht eine dichte Datierungsgrundlage. Die Befunddichte erlaubt grundlegend neue Erkenntnisse insbesondere zum salierzeitlichen Burgenbau, so dass Fragen nach den unterschiedlicher Burgenbautraditionen und die Entstehung von Burgenlandschaften geklärt bzw. diskutiert werden. Die slawischen und sächsische Siedlungsphasen, u.a. mit Fortifikation, sehr gut erhaltenen Gruben- und Pfostenbauten sowie einer mehrphasigen Kirche sowie anschließender hochmittelalterliche Wüstung mit ihrem Fundmaterial beleuchten bäuerliche Lebenswelten ebenso wie mit der Vorburgsiedlung und der Burganlage die Sphären adeliger und adelsgleichen Lebensstilen sichtbar werden. Mit Niendorf bietet sich sich Chance anhand einer Mikroregion die komplexe Dynamik von Siedlung und Herrschaft zwischen der späten Karolingerzeit und der ausgehenden Salierzeit beispielhaft auf regionaler Ebene für die Grenzregionen Börde-Altmark als auch exemplarisch über den mitteldeutschen Raum hinausreichend darzustellen und entsprechend zu vergleichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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