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Regulation von follikulären T-Zellen durch ORAI und STIM Proteine bei protektiver Immunantwort und Autoimmunität

Antragsteller Martin Väth, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247992079
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine antikörpervermittelte (humorale) Immunreaktion gegen Pathogene ist entscheidend für eine spezifische, schützende und nachhaltige Immunabwehr. Eine überschießende oder unspezifische Immunreaktion kann dem Körper jedoch auch Schaden zufügen, der sich beispielsweise in Form von Autoimmunkrankheiten manifestieren kann. Spezialisierte follikuläre Helfer T (Tfh) Zellen ermöglichen eine schützende humorale Immunabwehr gegen Pathogene, indem sie die Keimzentrumsreaktion (KZR) kontrollieren und dabei Selektion und Reifung von antikörperproduzierenden Gedächtnis- und Plasmazellen fördern. Die ‚Abschaltung’ einer KZR nach erfolgreicher Abwehr von Krankheitserregern, sowie das Verhindern von immunologischen Überreaktionen, wird hingegen durch sogenannte follikuläre regulatorische T (Tfr) Zellen gewährleistet. Wir konnten zeigen, dass speichervermittelter Kalziumeinstrom (SOCE, storeoperated Ca2+ entry) eine zentrale molekulare Schaltstelle in follikulären T Zellen darstellt. In Lymphozyten wird SOCE durch die stromal interaction molecules (STIM) 1 und STIM2 reguliert. In Tfh Zellen ist SOCE entscheidend für eine protektive humorale Immunantwort gegen Krankheitserreger. Gleichzeitig ist SOCE in regulatorischen Zellen wichtig, um spontane antikörpervermittelte Autoimmunreaktionen zu verhindern. Mit Hilfe von genmanipulierten Mäusen konnten wir nachweisen, dass SOCE auf molekularer Ebene sowohl die Reifung von Tfh-Zellen als auch die Differenzierung von Tfr-Zellen kontrolliert. Bei akuten oder chronischen viralen Entzündungsreaktionen, welche wir mittels LCMV im Mausmodell nachstellen konnten, war SOCE maßgeblich für die Differenzierung und Funktion von virusspezifischen Tfh-Zellen, eine funktionelle KZR und die Produktion von virusspezifischen Antikörpern. Eine konditionelle Inaktivierung von Stim1 und Stim2 Genen in Foxp3+ regulatorischen T Zellen führte dagegen zu einer spontanen KZR und der Bildung von Autoantikörpern. Diese hatten eine systemische und schwere humorale Autoimmunpathologie in Mäusen zur Folge. In beiden Zelltypen kontrolliert SOCE die Expression und Aktivierung des Transkriptionsfaktors NFAT2, welcher die Expression von IRF4, BATF und Bcl- 6 kontrolliert. Dieses transkriptionelle Netzwerk ermöglicht die zelluläre Differenzierung von Tfh und Tfr Zellen. Darüber hinaus wird die Expression vieler funktioneller Effektormoleküle von follikulären T Zellen, wie beispielsweise IL-4, IL-21, CD40L und CTLA-4, ebenfalls durch SOCE reguliert. Zusammenfassend konnten wir zeigen, dass SOCE eine doppelte Funktion in der KZR einnimmt, indem es die Funktion von Tfh sowie Tfr Zellen kontrolliert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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