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Policy-Wandel in der Umweltpolitik. Der Einfluss von nationalen Vetospielern und transnationalem Policy-Lernen

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24798226
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im von der DFG geförderten Forschungsprojekt wurde der Wandel von Umweltpolitik in 24 OECD- und Transformationsstaaten zwischen 1970 und 2005 untersucht. Der Policy- Wandel entspricht der abhängigen Variable. Er wurde auf Basis eines neuen Datensatzes zu 22 allgemeineren Umweltpolitiken und 17 konkreten Regulierungsstandards analysiert. Als internationale bzw. transnationale unabhängige Variablen interessierten v.a. das auf Freiwilligkeit beruhende Lernen von Staaten sowohl von anderen Ländern als auch von der internationalen Ebene. Bei den nationalen Erklärungsfaktoren für Wandel lag der Fokus auf institutionellen und parteipolitischen Vetospielern. Die Analyse der Wirkungen von Lernen zeigt, dass die freiwillige Imitation anderer Länder empirisch belegbar ist und ein dominantes Muster von Wandel nationaler Umweltpolitik darstellt. Es konnte nachgewiesen werden, dass Imitation als Orientierung an wirtschaftlich erfolgreichen Ländern und an Ländern mit einer hohen umweltpolitischen Reputation erfolgt. Darüber hinaus lassen sich Effekte für den Einfluss kultureller Ähnlichkeit und dominanter "Herden" nachweisen, während auf nationaler Ebene die veränderte Zusammensetzung einer Regierung - und damit der parteipolitischen Akteure - und die administrative Kapazität im Bereich der Umweltpolitik als Einflussfaktoren von Policy-Wandel identifiziert wurden. Die Betrachtung des Einflusses von verschieden konzeptionalisierten nationalen Vetospielern auf unterschiedliche Varianten der abhängigen Variable zeigt ein heterogenes empirisches Bild. Der Einfluss der Vetospieler ist nicht linear und es gibt deutliche Unterschiede für verschiedene zeitliche Perioden. Entgegen den theoretischen Erwartungen, erweisen sich mehr Vetospieler oft als Erklärung für stärkeren Policy-Wandel. Dagegen erschweren größere Unterschiede in den umweltbezogenen Policy-Präferenzen der Vetospieler in der Tat Policy-Wandel. Durch diverse neue Zusammenstellungen wurde die Datenbasis der vergleichenden Umweltpolitikforschung sowie der komparativen Policy-Forschung für zukünftige Anwendungen erheblich verbessert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008): Competition, Cooperation and Communication: Theoretical Analysis of Different Sources of Environmental Policy Convergence and their Interaction, Journal of Comparative Policy Analysis 10(4), S. 403-425
    Holzinger, Katharina und Christoph Knill
  • (2009): Globalisierung und Umweltregieren: Die Konvergenz von Politiken in der OECD-Welt, in: Johannes Kessler und Christian Steiner (Hrsg.), Facetten der Globalisierung: Zwischen Ökonomie, Politik und Kultur, Wiesbaden: VS, S. 117-140
    Sommerer, Thomas und Stephan Heichel
  • (2010): Do parties matter in internationalised policy areas? The impact of political parties on environmental policy outputs in 18 OECD countries, 1970–2000, European Journal of Political Research, 49(3), S. 301-336
    Knill, Christoph, Marc Debus und Stephan Heichel
  • (2010): Umweltpolitik zwischen Annäherung und Aufholjagd: Eine Analyse umweltpolitischer Konvergenz in 24 OECD-Ländern, Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht, 33(1), S. 1-31
    Holzinger, Katharina, Christoph Knill und Thomas Sommerer
 
 

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