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Einfluss der Bewirtschaftung auf die dreidimensionale Struktur des Waldes - Ein Vergleich verschiedener Waldtypen im pazifischen Nordwestens der USA mittels terrestrischem Laserscanning
Antragsteller
Professor Dr. Dominik Seidel
Fachliche Zuordnung
Forstwissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247288248
Große Teile der ehemaligen Naturwaldfläche der USA wurden bis heute durch gepflanzte, produktionsorientierte Wälder ersetzt. In den letzten Jahren vollzog sich in der amerikanischen Forstwirtschaft allerdings ein Paradigmenwechsel, weil wissenschaftliche Studien gezeigt hatten, dass längst nicht alle Ökosystemfunktionen und Ökosystemdienstleistungen der ehemaligen Urwälder von gepflanzten und auf Produktivität optimierten Plantagenwäldern erbracht werden können. Durch waldbauliche Maßnahmen wird daher heute versucht, typische Eigenschaften von Naturwäldern auch in gepflanzten Beständen zu erzeugen und diese in strukturreichere, artenreichere und damit naturnähere Wälder zu überführen. Ein waldbauliches Werkzeug hierfür stellen Eingriffe dar, die Bestandeslücken unterschiedlicher Größe schaffen, womit die Heterogenität der Struktur von Urwäldern, die auf natürlichen Prozessen (Mortalität, Störungen) beruht, nachgebildet werden soll. Bislang ließ sich die Wirksamkeit solcher Eingriffe nur bedingt quantitativ belegen, da aussagekräftige terrestrische Strukturaufnahmen aufwändig und kostspielig waren. Neue Möglichkeiten bietet in diesem Zusammenhang das terrestrische Laserscanning (TLS). Diese Methode steht im Mittelpunkt der geplanten Studie und soll dazu dienen, zwei Kernfragen zu beantworten: Erstens soll überprüft werden, ob die verwendeten waldbaulichen Methoden (d. h. das Schaffen künstlicher Lücken) geeignet sind, um die heterogene räumliche Struktur von Naturwäldern in der Region stärker nachzubilden als die herkömmliche Bestandesbehandlung von Plantagenwäldern. Dabei werden unter Verwendung von TLS zunächst typische Strukturmaße für Naturwälder, herkömmliche Plantagenwälder und Plantagen, die explizit im Hinblick auf mehr Strukturreichtum bewirtschaftet wurden, erhoben und verglichen. Es werden hierbei insbesondere Parameter der Stamm- und Kronenstruktur der verschiedenen Waldtypen verglichen.In einem zweiten Schritt sollen die Stamm- und Kronenparameter der Randbäume von Lücken mit jenen verglichen werden, die dauerhaft im Bestandesinneren gewachsen sind. Dabei sollen neue Parameter zur Beschreibung von Bestandeslücken zum Einsatz kommen, welche erstmals alle drei Raumdimensionen einer Lücke charakterisieren. Diese werden zur Stamm- und Kronenform der Bäume sowie zu Merkmalen wie der Ästigkeit in Beziehung gesetzt, die für die Holzqualität bestimmend sind. Damit lassen sich aus den Daten des TLS möglicherweise Größen ableiten, die Rückschlüsse auf die Holzqualität am stehenden Stamm erlauben. Das wesentliche Ziel der Studie ist es, Aussagen über die Eignung der eingesetzten waldbaulichen Methoden zur Nachbildung von Strukturmerkmalen von Naturwäldern in gepflanzten Beständen treffen zu können. Auf der Basis der Erfassung des Einflusses der künstlichen Lücken auf die Form und Holzqualität der verbleibenden Bäume sollen zudem Möglichkeiten der Optimierung der waldbaulichen Ziele Strukturvielfalt und Holzproduktion aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Klaus J. Puettmann