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Umweltzeitgeschichte der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten, 1970 - 2000.Ökologische Globalisierung und regionale Dynamiken.

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Melanie Arndt; Professor Dr. Klaus Gestwa
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246463997
 
Das deutsch-französische Projekt zur (post)sowjetischen Umweltzeitgeschichte will inhaltlich und organisatorisch staatliche Grenzen überwinden. Sein inhaltliches Ziel ist es, die bisweilen stürmischen Prozesse der Ökologisierung und Entökologisierung von Politik und Gesellschaft im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zu erforschen. Mit sich überkreuzenden global- und regionalhistorischen Perspektiven tragen die Teiluntersuchungen des Projekts dazu bei, die Wechselseitigkeit zwischen grenzüberschreitenden Interaktionsprozessen, den Gestaltungskräften zentralstaatlicher Politik und den praktischen Aktivitäten in den Regionen eingehender zu analysieren. Das eröffnet innovative, aufschlussreiche Perspektiven auf die East Side Story der globalen Umweltzeitgeschichte.Das Projekt verfolgt fünf übergeordnete Forschungsziele:1.durch die Untersuchung der politischen Ökologie in spät- und postsowjetischen Zeit den gesellschaftlichen Stellenwert und die Reichweite der Umweltpolitik und des Umweltbewusstseins näher zu bestimmen (= Strukturwandels des Ökologischen);2.durch die Analyse blockübergreifender Interaktionen und globaler Institutionen die Rolle der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten in einer globalen Umweltzeitgeschichte herauszuarbeiten (= ökologische Globalisierung); 3.durch die Überprüfung der gebräuchlichen Periodisierungen und Charakterisierungen den Zusammenbruch der Sowjetunion und die postkommunistische Transformation aus umwelthistorischer Sicht neu zu konzeptualisieren (= Neukonzeptualisierung spät- und postsowjetischer Geschichte);4.durch die Erforschung russischer, sibirischer, zentralasiatischer, kaukasischer und baltischer Grenz- und Binnenräume neue Einblicke in die sich verändernden Machtverhältnisse der Zeit zu gewinnen (= regionale Eigendynamiken des Ökologischen und die Rekonfiguration von Macht und Raum);5.durch die Historisierung gegenwärtiger Umweltprobleme und ökologischer Debatten die gesellschaftspolitische Relevanz umweltzeithistorischer Forschungen insbesondere für den postsowjetischen Raum zu unterstreichen (= ökologische Problemgeschichte der Gegenwart).Organisatorisches Ziel des Projekts ist es, im Dreieck Tübingen - Regensburg - Paris einen international vernetzten und innovativen Forscherverbund zu schaffen, der zu einem Gravitationszentrum der (ost)europäischen Umweltgeschichtsschreibung werden kann. Gemeinsame Klausurtagungen, Workshops, Archivrecherchen und Publikationen ermöglichen die produktive Bündelung deutscher und französischer Forschungskapazitäten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Beteiligte Person Dr. Marc Elie
 
 

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