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FOR 759:  The formation of planets - the critical first growth phase

Fachliche Zuordnung Physik
Geowissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24367531
 
Die Entstehung von Planeten ist eine der Schlüsselfragen der modernen Astrophysik. Das rührt vor allem daher, dass die Frage nach der Planetenentstehung die Frage nach dem Ursprung des Lebens überhaupt auf der Erde einschließt. Mit der Entdeckung von bisher 200 extrasolaren Planeten, die um sonnenähnliche Systeme kreisen, ist innerhalb der letzten Jahre das Interesse an solchen Himmelskörpern stark gestiegen. In Zusammenarbeit von Wissenschaftlern in neun Arbeitsgruppen an den vier Universitäten Tübingen, Heidelberg, Braunschweig und Münster sowie dem Max-Planck-Institut für Astronomie will man dem Phänomen der Planetenentstehung weiter auf den Grund gehen.
Die Entstehung eines Planeten vollzieht sich parallel zur Entstehung eines Sterns. Ein Planet ist sozusagen ein Nebenprodukt, das bei der Entstehung eines Sterns entsteht. Sterne, wie die Sonne auch, sind bei ihrer Entstehung von einer sogenannten protoplanetaren Scheibe umgeben, die in etwa den Ringen des Saturns ähnelt. Im Gegensatz zu diesen Ringen aber, die nur aus Staub und Eis bestehen, setzt sich die Scheibe eines jungen Sterns aus einer Mischung von Staub, Eis und Gas zusammen.
Der erste Schritt von den Bestandteilen der Scheibe hin zum Planeten ist die Gerinnung von Staubteilchen zu immer größeren Staubklumpen, auch Staubaggregate genannt. Auch Zusammenstöße zwischen den Partikeln führen dazu, dass sie aneinander haften und größere Brocken bilden. Diese vergrößern sich durch eine Sequenz von haftenden Stößen von einem Mikrometer bis hin zu vielen tausend Kilometern. Letzteres ist dann der fertige Planet.
Die Forschergruppe beschäftigt sich hauptsächlich mit dieser ersten Phase der Planetenentstehung, das heißt mit dem Wachstum von Staubteilchen. Dazu werden umfangreiche Experimente durchgeführt. An den Universitäten in Braunschweig und Münster werden seit einigen Jahren Partikel-Zusammenstöße im Labor simuliert. Dazu werden Aggregate, die aus Milliarden von Quarz-Kügelchen aufgebaut sind, mit Geschwindigkeiten von bis zu zehn Meter pro Sekunde aufeinander geschossen und so ihre Haftungseigenschaften und die inneren physikalischen Eigenschaften der porösen Staubklumpen untersucht. Die Forscher in Heidelberg widmen sich der Frage, wie sich die Zusammensetzung der Staubaggregate bei hohen Temperaturen verändert. Eine solche Veränderung kann Auswirkungen auf das Stoßverhalten haben. An der Universität Tübingen und am Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie wird erforscht, wie diese Erkenntnisse sich sowohl auf die Verteilung als auch auf die großräumige Bewegung der Partikel in der Scheibe auswirken und wie dies wiederum die Entstehung von Planeten beeinflusst. Zudem möchte man herausfinden, welche beobachtbaren Effekte man künftig mit astronomischen Methoden untersuchen kann.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich

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