Multimedia Archive of Jewish Authors in Berlin 1933-1945 (AjAB)
German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Final Report Abstract
Mit dem Aufbau eines "Digitalen Archivs jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945 (DAjAB)" an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) setzt der Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration seine Bemühungen um die Dokumentation der Verfolgung jüdischer Autorinnen und Autoren innerhalb Deutschlands während der Zeit des Nationalsozialismus auf virtueller Ebene fort. Gestützt durch einen institutionellen Verbund des Lehrstuhls mit der Universitätsbibliothek (UB) und dem Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrums (IKMZ) der Europa-Universität Viadrina, der Universitätsbibliothek der Freien-Universität Berlin, dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und dem Archiv und der Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin, der Deutschen Nationalbibliothek, der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach am Neckar, dem TextGridProjekt an der Universitätsbibliothek Göttingen und dem Konrad Zuse-Institut Berlin (ZIB), erfasst das DAjAB in über 1.000 Bio-Bibliographien erstmals die nach 1933 in Berlin lebenden Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft in einem thematischen Schwerpunkt. Auf einer online zugänglichen Plattform werden seltene, nach 1945 nicht wieder aufgelegte Primärtexte (Bücher, Zeitungs-, Zeitschriftenbeiträge) und Originaldokumente, Fotos und Interviews für Forschung und Lehre bereitgestellt. Das DAjAB stellt als semantisches Portal mit seinen umfassenden Recherchemöglichkeiten innerhalb der erfassten Bestände sowie über interne Verlinkungen sowie nach außen, zu internationalen Institutionen und Archiven, den seit Jahrzehnten betriebenen Forschungen zur Literatur des antifaschistischen Exils, zur Literatur der sogenannten „Inneren Emigration“ und der NS-Literatur eine Erschließung von Dokumenten und Zeugnissen des „literarischen Lebens“ von Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft, ihrer kulturellen und literarischen Aktivitäten im nationalsozialistischen Berlin vergleichend zur Seite. Das DAjAB soll unter bibliothekarischen, archivarischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten erstmals ein neues literarisches Feld für Forschung und Lehre in einer virtuellen Forschungsumgebung erschließen und international zugänglich machen. Mit der Abbildung räumlicher Zusammenhänge auf historischen Karten und persönlicher Kontakte bietet es einen niedrigschwelligen Einstieg und richtet sich auch an NutzerInnen außerhalb der Fachöffentlichkeit. Es stellt mit seinem digitalen Ansatz und der Verknüpfung zu internationalen wissenschaftlichen Institutionen und Archiven einen beispielhaften Brückenschlag zwischen Archiv, Bibliothek, Wissenschaftsplattform, Forschungskooperation und Lehrplattform dar. Als Forschungs- und Digitalisierungsprojekt ist es den Forschungen im Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg integriert.
Publications
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(Re-)lectures littéraires de Berlin dans les textes d’auteurs juifs sous l’Allemagne nazie ou en exil!: La recherche de nouveaux points d’ancrage d’une identité culturelle, in: Laurance Guillon/Heidi Knörzer (Hrsg.): Berlin et les juifs. Mythes et réalités, Paris: Editions de l’Eclat, 2014, S. 103–116
Kerstin Schoor
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Deutsch-jüdische Literatur im nationalsozialistischen Deutschland, in: Hans Otto Horch (Hrsg.): Handbuch der deutsch-jüdischen Literatur, Berlin/Boston: de Gruyter Oldenbourg, 2015, S. 164–188
Kerstin Schoor
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‚Goethe‘ als Paradigma kultureller Ausgrenzung und Selbst-Bestimmung im jüdischen Kulturkreis seit 1933 im NS-Deutschland, in: Anna-Dorothea Ludewig, Steffen Höhne (Hrsg.): Goethe und die Juden – Die Juden und Goethe. Beiträge zu einer Beziehungs- und Rezeptionsgeschichte. Berlin/Boston: De Gruyter, 2018, S. 255–272
Kerstin Schoor
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„Goethe“-Rezeption im Kontext jüdischer Kulturdebatten der 1930er Jahre im NS-Deutschland, in: Wegweiser und Grenzgänger. Studien zur deutsch-jüdischen Kultur- und Literaturgeschichte. Festschrift für Mark Gelber, edited by Hans Otto Horch, Vivian Liska, Malgorzata Maksymiak, and Stefan Vogt, Schriftenreihe des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz, Vienna, Cologne, Weimar: Böhlau-Verlag, 2018, S. 59–72
Kerstin Schoor
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( סופרות וסופרים יהודים בגרמניה הנאצית: פרק נשכח בתולדות הספרות הגרמניתsofrot ve-sofrim yehudim be-germania ha-natsit: perek nishkah be-toldot ha-sifrut ha-germanit [Jüdische Autorinnen und Autoren im nationalsozialistischen Deutschland: Ein vergessenes Kapitel in den Geschichten deutschsprachiger Literatur], mit umfangreichem Dokumentenanhang, Yad Vashem Publications / Carmel Publishing House: Jerusalem 2019
Kerstin Schoor
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The Crisis of Enlightenment: Jewish Discourses on German Cultural Traditions in National Socialist Germany, in: The Leo Baeck Institute Year Book London 2020
Kerstin Schoor
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„Unser Haus brennt…“ – Der Topos vom ‚Haus‘ im Kontext der Emanzipations- und Abwehrdiskurse in der C.V.-Zeitung von 1922 bis 1938, in: Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, hrsg. von Rebekka Denz, Tilmann Gempp-Friedrich, Berlin/Boston: de Gruyter 2020, S. 229–249
Kerstin Schoor