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Bhaskarakanthas Cittanubodhasastra Kritische Edition der ersten drei Kapitel mit dem Kommentar des Autors
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Hanneder
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242479986
Der kaschmirische Autor Bhaskarakantha (Ende 17. Jh.) ist der Forschung bekannt als Kommentator zu einem der Hauptwerke Abhinavaguptas, eines der bedeutendsten Sanskrit-Gelehrten des indischen Mittelalters. Erst seit den 90er Jahren wurden umfangreiche Fragmente seines riesigen Kommentares zum Moksopaya, eines idiosynkratischen und mit 30000 Vierzeilern recht umfangreichen philosophischen Lehrgedichts bekannt, dessen Eigenheiten in seinem Kommentar sehr klar zumVorschein gebracht werden, erstmals ediert. Ein weiterer, ganz anderer Aspekt von Bhaskarakanthas Schaffen ergibt sich aus seiner Sanskrit-Übersetzung der altkaschmirischen Sprüche der Mystikerin Lalla, einer von kaschmirischen Muslimen wie Hindus hochverehrten Heiligen, die der spätmogulzeitliche Autor vielleicht nicht ohne Grund durch seine Sanskrit-Bearbeitung kanonisiert.Nur ein einziges unabhängiges, also nicht als Kommentar oder Übersetzung konzipiertes Werk des Autor ist bekannt, das "Lehrbuch zur Erweckung des Geistes" (Cittanubodhasastra), welches nach einer einzigen Handschrift im Jahre 1990 herausgegeben wurde und sich in ersten inhaltlichen Untersuchungen (Slaje 1993) als innovativ und philosophisch eigenständig zeigte. Die editio princeps bietet jedoch einen recht fehlerhaften Text, der an vielen Stellen nicht interpretierbar ist, wobei die Probleme heute mit Hilfe nun zugänglicher weiterer Handschriften und des neu aufgefundenen Autokommentars lösbar geworden sind. Das hier geplante Projekt unternimmt eine kritische Edition der ersten drei von fünfzehn Kapiteln des Cittanubodhasastra zusammen mit dem Autokommentar, wodurch ein weiterer Autor der frühen Neuzeit, die erst sein kurzem ins Blickfeld der Sanskrit-Forschung gelangt ist, der Forschung zugänglich gemacht wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen