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Wahrnehmung von Oberflächenwellen des Wassers durch juvenile Nilkrokodile (Crocodylus niloticus)

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242438159
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Juvenile Krokodile und Kaimane ernähren sich u.a. von Insekten, die ins Wasser gefallen sind. Dabei nutzen sie zur Beutewahrnehmung und Beutelokalsiation die von den Insekten beim Zappeln erzeugten Oberflächenwellen des Wassers. In dem Forschungsprojekt wurde mit verhaltensphysiologischer Methodik untersucht, wie empfindlich Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) und Kaimane (Caiman crocodilus) auf Oberflächenwellen des Wassers reagieren, ob Krokodile und Kaimane Oberflächenwellen unterschiedlicher Frequenz und Amplitude diskriminieren können und wie genau sie den Ursprungsort einer Oberflächenwelle lokalisieren. Im Frequenzbereich 15 bis 80 Hz (Testbereich) reagieren Krokodile und Kaimane sehr empfindlich auf monofrequente Oberflächenwellen des Wassers, die niedrigeste Reizschwelle betrug 0,5 µm Spitze-Spitze Amplitude bei einer Frequenz von 80 Hz. Krokodile und Kaimane können darüber hinaus monofrequente Oberflächenwellen unterschiedlicher Frequenz mit einer Genauigkeit von 2 bis 6 % diskriminieren. Darüberhinaus können Krokodile monofrequente Oberflächenwellenzüge, die eine Frequenzänderung aufweisen, von reinen monofrequenten Oberflächenwellen derselben Frequenz unterscheiden (Genauigkeit 2 bis 13 %). Krokodile und Kaimane können auch den Winkel zu einer Reizquelle bestimmen. Die Fähigkeit zur Winkellokalisation war unabhängig von dem gebotenen Wellensignal (monofrequent oder heterofrequent). Wurde das belohnte Wellensignal von einem unbelohnten Wellensignal überlagert, war die Winkellokalisation nicht beeinträchtigt. Krokodile können unabhängig vom Wellensignal (monofrequent, heterofrequent) auch näherungsweise die Entfernung zum Ursprungsort einer Oberflächenwelle bestimmen. Wurde die belohnte Welle von einer unbelohnten Welle überlagert, war die Fähigkeit zur Entfernungslokalisation nicht beeinträchtigt, sofern die Amplitude des belohnten Wellensignals größer war als die Amplitude des unbelohnten Wellensignals.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2013) Sensitivity of Crocodilians to water surface waves. 107. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. München
    Grap N, Bleckmann H
  • (2015) Crocodylus niloticus (Crocodilia) is highly sensitive to water surface waves. Zoology 118:320-324
    Grap NJ, Monzel A, Kohl T, Bleckmann H
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.zool.2015.03.004)
  • (2016) Surace wave perception in Crocodiles. Tagung der Internationalen Society of Neuroethology, Montevideo, Uruguay
    Grap N, Bleckmann H
  • (2016) Surface wave perception in Crocodilans. 109th . Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Kiel
    Grap N, Machts T, Bleckmann H
  • (2017) Surface wave perception in Crocodiles. Tagung der Ethologischen Gesellschaft, Bonn
    Grap N, Bleckmann H
 
 

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