Automatisierte Handlungen bei Nikotinsucht: neuronale und Verhaltenskorrelate sowie ihre Veränderbarkeit durch Abstinenz
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mittels behavioraler und fMRT-Paradigmen konnten wir nachweisen, dass bei Rauchern und Nichtrauchern der primäre motorische Kortex, der somatosensorische Kortex, der Gyrus fusiformis und der mittlere okzipitale Gyrus unterschiedlich auf Rauchreize und Kontrollstimuli reagieren. Raucher zeigen kürzere Reaktionszeiten, wenn sie mit der Hand reagieren sollen, zu der die Zigarette auf dem kurz davor dargebotenen "Priming"-Bild zeigt. Dieser Effekt ist bei Nichtrauchern nicht zu beobachten. Zudem scheint dieser Effekt bei Rauchern mit einer geringeren Hirnaktivierung im sensomotorischen Netzwerk einherzugehen, was für die neuronale Effizienz der suchtspezifischen Verknüpfungen spricht. Bestimmte Handlungen sind in der Nikotinsucht so stark automatisiert, dass ihre neuronalen Repräsentationen durch konditionierte Reize aktiviert und gebahnt werden können. Dieser Effekt lässt sich sowohl auf Verhaltens- als auch auf neuraler Ebene (mittels fMRT) identifizieren und kann als Marker für Therapieerfolg bzw. Rückfallwahrscheinlichkeit im Rahmen der Therapie der Nikotinsucht eingesetzt werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Automatized smoking-related action schemata are reflected by reduced fMRI activity in sensorimotor brain regions of smokers. NeuroImage: Clinical, Volume 15, 2017, Pages 753-760
Isik AI, Naumer MJ, Czoschke S, Wiesmann S, Buschenlange C, Kaiser J, Yalachkov Y
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Functional reorganization of reward- and habit-related brain networks in addiction. Chapter 9, In: R.R. Watson (Ed.), Addictive Substances and Neurological Disease: Alcohol, Tobacco, Caffeine, and Drugs of Abuse in Everyday Lifestyles. Elsevier, 2017, Pages 193-200
Yalachkov, Kaiser J, Naumer MJ