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Klimavariabilität und Wachstumskonkurrenz in einem arktisch-alpinen Ökosystem: Retrospektive Wachstumsanalysen einer laubwerfenden und einer immergrünen Zwergstrauchart in den norwegischen Skanden

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241716942
 
Alpine Ökosysteme gelten hinsichtlich des Klimawandels als verletzlich. Einige Arten, die unter extremen Lebensbedingungen an den alpinen Lebensraum angepasst sind, könnten ihre Konkurrenzkraft unter künftig wärmeren Bedingungen verlieren. Dies würde zu einer Verschiebung Artarealen, strukturellen Veränderungen der alpinen Ökosysteme und an einigen Standorten letztlich zu einer Verdrängung dort gegenwärtig vorkommender Arten der höheren Lagen durch Arten der niederen Lagen des alpinen Lebensraums führen. Die retrospektive Wachstumsanalyse unterstützt Vorhersagen zur Entwicklung alpiner Ökosysteme im Rahmen des zu erwartenden Klimawandels. In den höheren alpinen Lagen sind die Ökosysteme stark durch verholzende Zwergsträucher geprägt. Wie Bäume bilden Zwergsträucher Jahrringe aus; diese sind seit kurzer Zeit ein gänzlich neuer und viel versprechender Bereich der Dendroökologie. Im vorliegenden Projekt werden wir das zeitlich differenzierte Wachstum, Klima-Wachstums-Interaktionen und das Konkurrenzverhalten einer laubwerfenden und einer immergrünen Zwergstrauchart am Beispiel eines charakteristischen Kuppenstandorts aus der unteren alpinen Stufe der mittelnorwegischen Skanden untersuchen. Wir werden Jahrringchronologien für beide Spezies erstellen und statistische Vergleiche der zeitlichen Wachstumsdatensätze sowohl mit einer langfristigen standortspezifischen mikroklimatischen Beobachtungsreihe als auch mit den übergeordneten regionalklimatischen Datensätzen durchführen. Die Untersuchung der Reaktion der Arten auf vergangene und rezente Klimavariabilitäten durch die retrospektive Wachstumsanalyse wird die Empfindlichkeit der Arten gegenüber lokalen Klimaverhältnissen und den Einfluss der Klimavariabilität auf ihre Konkurrenzkraft aufzeigen. Dadurch kann eine zukünftige Reaktion ihres Wachstums auf veränderte klimatische Standortbedingungen quantifiziert werden, und somit wird das grundsätzliche Verständnis von Vulnerabilitäten arktisch-alpiner Ökosysteme gegenüber dem zu erwartenden Klimawandel gesteigert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Jörg Löffler
 
 

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