Project Details
Molekulare und biologische Charakterisierung eines neuen Virus aus Möhre mit einer für Pflanzenviren unbekannten Genomorganisation
Applicant
Dr. Wulf Menzel
Subject Area
Plant Breeding and Plant Pathology
Term
from 2006 to 2010
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 24122158
Bei eigenen Vorarbeiten zur Charakterisierung von Möhrenviren wurde eine zusammenhängende Nukleotidsequenz von ca. 7,2 kb erhalten, die an ihrem 3 -Ende polyadenyliert ist und vermutlich drei Offene Leserahmen (ORF) aufweist. Da das vermutliche Genprodukt des 5 -proximalen ORF alle charakteristischen Motive eines viralen replikationsassoziierten Proteins und eine geringe Sequenzähnlichkeit zu Benyviren und Hepeviren hat, scheint es sich bei dieser Nukleotidsequenz um das Genom eines bisher unbekannten +ssRNA-Virus zu handeln. Es scheint jedoch eine für Pflanzenviren bisher unbekannte Genomorganisation zu haben, die eher denen der Hepeviren ähnelt. Deswegen soll zunächst die vollständige Nukleotidsequenz der RNA dieses vermutlich neuen Pflanzenvirus bestimmt werden, wobei auch das mögliche Vorkommen weiterer Genomkomponenten untersucht wird. Ziel ist die Erstellung eines infektiösen viralen Volllängenklons, der weiterführende Untersuchungen zur Funktion einzelner Virusproteine und Genomabschnitte ermöglicht. Die mutmaßlichen ORFs sollen in geeigneten Systemen exprimiert und zur Gewinnung von Antiseren verwendet werden. Mit Hilfe der so gewonnenen Antiseren sollen das tatsächliche Vorkommen und die Verteilung der Virusproteine in infizierten Pflanzen bestimmt und die Morphologie der Viruspartikel elektronenmikroskopisch untersucht werden. Parallel dazu sollen Versuche zur Reindarstellung von Virionen aus infiziertem Pflanzengewebe erfolgen. Untersuchungen zur Übertragung dieses Virus auf Mohre und Testpflanzen sollen Hinweise auf mögliche natürliche Übertragungswege liefern. Die geplanten Arbeiten werden zu Charakterisierung eines Pflanzenvirus beitragen, das nicht nur ein sehr ungewöhnliches Genom aufzuweisen scheint, sondern auch im Hinblick auf seine Biologie neue Erkenntnisse verspricht.
DFG Programme
Research Grants