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Die lateinische ars dictaminis im Mittelalter
Antragsteller
Professor Dr. Florian Hartmann
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240829764
Das beantragte wissenschaftliche Netzwerk nimmt mit der ars dictaminis1 eine Quellengattung in den Blick, die bislang von der historischen Forschung fast völlig ignoriert wurde und von philologischer Seite aufgrund unbefriedigender Editionslage allenfalls oberflächlich erforscht worden ist. Ein umfassendes Werk oder Handbuch fehlt bis heute. Dabei lassen sich die artes dictandi als Lehrbücher über das stil- und gesellschaftskonforme Verfassen von öffentlichen Schreiben als unmittelbare Vorgaben für die ‚richtige’ Kommunikation lesen. So wirkten die in ihnen etablierten Vorstellungen über die Rezipienten affirmativ und normativ in die Gesellschaft zurück. Das deswegen unbestreitbare Potential dieser Texte für historische und philologische Fragestellungen wurde in den letzten Jahren durch zum Teil hervorragende Studien allerdings gerade erst angedeutet. Diese jüngsten Fortschritte ermutigen zur Arbeit des bewusst interdisziplinär zusammengesetzten Netzwerks mit einer doppelten Zielsetzung. So soll 1. (inhaltlich) erstmals eine auf kollektiver Quellenkenntnis basierende und die historisch- gesellschaftlichen Implikationen einbeziehende Entwicklungsgeschichte der ars dictaminis in all seinen mittelalterlichen Stadien erarbeitet werden. 2. Auf methodischer Ebene wird das Ziel verfolgt, Zugänge und Theorien im Umgang mit dieser Quellengattung zu entwickeln und zu erproben, die es erlauben, die Wechselwirkungen von rhetorischer Lehre und sozialer Praxis zu analysieren.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke