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Meeresspiegelanstieg in Bangladesch: Integrierte Modellentwicklung, Mitigation und Adaption
Antragsteller
Professor Dr. Boris Braun; Professor Dr.-Ing. Jürgen Kusche
Fachliche Zuordnung
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Humangeographie
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240618164
Weite Teile Bangladeschs, ein Land mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit, liegen nur knapp über dem Meeresspiegel und im Mündungsbereich dreier großer Flüsse (Brahmaputra, Ganges und Meghna). Schwere Überschwemmungen (mehr als 50% der Landesfläche überflutet) drohen von der See her als auch von über die Ufer tretenden Flüssen, wobei die Situation durch tropische Wirbelstürme und Monsunregen zugespitzt wird. Der Anstieg des Meeresspiegels, gemeinsam mit Faktoren wie tektonischen Landsenkungen, Sedimentation, Grundwasserentnahmen wird diese Risiken noch verstärken. Ziel des Vorhabens ist es, ein integriertes Erdsystem-Analyse- und Vorhersagesystem für das Bangladesch-Delta zu entwickeln, um die Voraussetzungen für eine bessere Adaption/Mitigation von Naturgefahren im Zusammenhang mit dem Meeresspiegelanstieg zu ermöglichen. Darin sollen (1) die physikalischen Ursachen für Meeresspiegelanstieg und Landsenkungen (2) die sozialen Interaktionen, die die Vulnerabilität der Küstenregionen bestimmen, quantifiziert und erfasst werden. Naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Datengrundlagen sollen in einem integrierten Modell vereinigt werden, um bessere Vorhersagen und Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. In der Projektgruppe sind, neben Natur- und Sozialwissenschaftlern, lokale Einrichtungen und Stakeholder repräsentiert. Das eingesetzte Methodenspektrum reicht von der Datenerhebung im Feld und mit Satellitenverfahren, Erfassung von Meeresspiegeldynamik und Landnutzungsänderungen, physikalischen Modellierungen und Projektionen, zu sozialwissenschaftlichen Analysen und Szenarienentwicklung betreffend Populationsdynamik, Landnutzung, Mikroadaption, bis zu Entscheidungsunterstützung und capacity building.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, USA