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Bildungsverläufe am Ende der Sekundarstufe aus soziologischer und psychologischer Perspektive:Längsschnittliche Analysen der Effekte von sozialer Herkunft, Interessen, Persönlichkeitsmerkmalen und Kompetenzen auf Bildungsentscheidungen und Bildungserfolge
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Cordula Artelt; Professorin Dr. Ilona Relikowski
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240402668
Ausgelöst durch Befunde der PISA 2000-Studie zu sozialen Disparitäten in der Bildungsbeteiligung und im Kompetenzerwerb in Deutschland sind in den letzten Jahren wichtige Beiträge zur Erforschung von Bildungsentscheidungen und Bildungserfolgen in Deutschland entstanden. Diese beziehen sich jedoch vor allem auf die frühe Bildungslaufbahn und Übergänge bis zum Ende der Sekundarstufe I. Gerade für Deutschland, dessen Bildungssystem nach der Sekundarstufe und mit dem Übergang in die nicht-tertiäre und tertiäre berufliche Bildung im internationalen Vergleich als hoch stratifiziert zu kennzeichnen ist, muss davon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Bildungslaufbahnen und -entscheidungen am Ende der Sekundarstufe weitreichende Folgen für die weiteren Lebenschancen haben. So kommen Müller und Shavit (1998) zu dem Ergebnis, dass in kaum einem anderen modernen Land der Zusammenhang zwischen (Aus ) Bildungsabschluss und Arbeitsmarktplatzierung so stark ausgeprägt ist wie in Deutschland.Das hier vorliegende interdisziplinäre Projekt möchte diese Forschungslücke schließen und will aus soziologischer und psychologischer Perspektive Bildungsverläufe am Ende Sekundarstufe untersuchen: Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Bildungsverläufe und Bildungsentscheidungen ab dem Ende der Sekundarstufe durch die soziale Herkunft und andere soziale Merkmale (als soziologische Faktoren) sowie durch individuelle Interessen und Persönlichkeitsmerkmale (als psychologische Faktoren) geprägt werden und diese wiederum mit prägen. Insbesondere soll die bislang offene Frage geklärt werden, wie der Bildungsverlauf am Ende der Sekundarstufe durch vorangegangene Bildungsentscheidungen und aspirationen sowie individuelle Interessen, Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen beeinflusst wird. Die bisher existierende Forschungslücke ist vor allem dadurch zu erklären, dass bisher keine entsprechenden Datensätze verfügbar sind, die nicht nur Informationen zum Bildungsverlauf ab Ende der Sekundarstufe bieten, sondern auch zur vorangegangenen Geschichte der Personen.Daher planen wir mit dem hier vorgeschlagenen Projekt, die Panelstudie BiKS-8-14, welche bisher die Bildungsverläufe von Schüler/-innen von der dritten bis zum Ende der neunten Jahrgangsstufe umfasst, um zunächst drei Jahre fortzusetzen. So können wir Bildungsverläufe von Schüler/-innen in den verschiedenen Sekundarschulformen bis zur nächsten zentralen Entscheidungsschwelle - nämlich dem Übergang in die nicht-tertiäre sowie tertiäre berufliche Ausbildung - auf Basis reichhaltiger, Längsschnittinformationen zur bisherigen Bildungsbiographie adäquat rekonstruieren und in ihren Implikationen analysieren. Damit bietet das Projekt ein einzigartiges Erkenntnispotenzial in der gegenwärtigen deutschen Bildungsforschung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Italien
Beteiligte Personen
Professor Dr. Hans-Peter Blossfeld; Professor Dr. Maximilian Pfost