Detailseite
Einfluss wiederholter akustischer Überstimulation auf die Entstehung von Tinnitus in der Mongolischen Wüstenrennmaus
Antragstellerinnen / Antragsteller
Privatdozent Dr. Bernhard Gaese; Professorin Dr. Manuela Nowotny
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240379235
Die Entstehung von Tinnitus nach einer akustischen Überstimulation und Schädigung des Innenohres stellt eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen dar und führt häufig zu wirtschaftlichen Schäden durch frühzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Die genauen Ursachen des entstehenden Phantomgeräusches sind weitgehend ungeklärt, was der Vielzahl von komplexen Zusammenhängen im Innenohr und in verschiedenen beteiligten Zentren im Gehirn geschuldet ist. Eine neue Methode ermöglicht seit kurzem eine effektive und genaue Untersuchung von Tinnitus bei Versuchstieren. Sie basiert auf einer Modifikation der akustischen Schreckreaktion, wodurch man Tiere mit Tinnitus identifizieren kann. Aufbauend auf erste erfolgreiche Untersuchungen zur Entstehung von Tinnitus an der Mongolischen Wüstenrennmaus (Nowotny et al. 2011) sollen durch die geplanten Versuchsreihen neue Erkenntnisse über die Entstehung von Tinnitus nach wiederholter akustischer Überstimulation gewonnen werden. Voruntersuchungen zum Projekt zeigen einen sogenannten versteckte Hörschäden im Innenohr, die mit einer Feinanalyse von Hirnpotentialen identifiziert werden können und einen Bezug zur Entstehung von Tinnitus nahelegen. Eine wiederholte akustische Überstimulation, wie man sie im täglichen Leben erfahren kann (z.B. Konzertbesuche, Straßenlärm, uva.), könnte schleichend das Risiko einer Tinnitusentstehung im Alter erhöhen. Es ist geplant dies an Wüstenrennmäusen zu testen. Neben der Forschung zur Tinnitusentstehung werden mit den Versuchstieren weiterführende Untersuchungen zu schalltrauma-induzierten Schädigungen im Innenohr und Aktivitätsänderungen im Gehirn durchgeführt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professorin Dr. Marlies Knipper; Professor Dr. Manfred Kössl