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Einfluss wiederholter akustischer Überstimulation auf die Entstehung von Tinnitus in der Mongolischen Wüstenrennmaus

Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240379235
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt haben wir uns mit der Fragestellung beschäftigt, welche Auswirkungen eine akustische Überstimulation auf das Hören hat und wie diese mit der Entstehung von Tinnitus zusammenhängen. Die genauen Ursachen des entstehenden Phantomgeräusches sind weitgehend ungeklärt, was der Vielzahl von komplexen Zusammenhängen im Innenohr und in verschiedenen beteiligten Zentren im Gehirn geschuldet ist. Basierend auf Paradigmen der akustischen Schreckreaktion haben wir als Versuchstier die Mongolische Wüstenrennmaus herangezogen und sie als Tiermodell für die Untersuchung von Tinnitus etabliert. Wir konnten nachweisen, dass drei Wochen nach der Überstimulation bei einigen Tieren Tinnitus auftrat und dieser sich in der wahrgenommenen Frequenz noch über die Zeit von bis zu sieben Wochen nach Trauma verändern kann. Durch die Anwendung verschiedener Frequenzbandbreiten (0,25-1 Oktaven) bei den genutzten Schalltraumata konnten wir nachweisen, dass ein schmalbandiges Trauma zu Tinnitus im Frequenzbereich der größten Schädigung und breitbandige Traumata zu Tinnituswahrnehmungen in den oberen und unteren Grenzbereichen der Schädigung führen. Basierend auf diesen Versuchsansätzen lässt sich erklären, warum es Menschen mit tonalen und multitonalen Tinnitusfrequenzwahrnehmungen gibt. Obwohl sich bei allen Tieren einige Zeit nach der akustischen Überstimulation die Hörsensitivität wieder erholt hat, hatten die Tiere mit Tinnitus einen versteckten Hörschaden, den wir in einer Feinanalyse der frühen akustisch evozierten Potentiale nachweisen konnten. Überraschenderweise führte eine Wiederholung der akustischen Überstimulation nicht zu einer drastischen Erhöhung der Tieranzahl, die von Tinnitus betroffen ist. Das bedeutet, dass gerade der erste gravierende Hörschaden die Entstehung von Tinnitus bahnt und wir unser sensibles Ohr durchgehend beschützen sollten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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