FOR 2104:  Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren

• Fachliche Zuordnung: Sozial- und Verhaltenswissenschaften ; Geisteswissenschaften
• Förderung: Förderung von 2014 bis 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240285356

Ziel der DFG-Forschergruppe "Bedarfsgerechtigkeit und Verteilungsprozeduren" ist es, auf der Grundlage experimenteller Evidenz Beiträge zu einer positiven und einer informierten normativen Theorie der Bedarfsgerechtigkeit zu liefern. Im Mittelpunkt des Forschungskonzeptes steht das Bedarfsprinzip. Das Bedarfsprinzip besagt, dass die Verteilung von Gütern und Dienstleistungen von der Befriedigung anerkannter Bedarfe regiert werden soll. Die 1. Förderhase hat gezeigt, dass das Bedarfsprinzip ein zentrales Prinzip in Verteilungssituationen darstellt, aber in unterschiedlicher Form angewendet werden kann. Ausgrenzungen und Begrenzungen der Reichweite des Bedarfsprinzips sind ebenso möglich wie verschiedene Formen der Differenzierung. In der 2. Förderphase stehen dementsprechend unterschiedliche Konzeptionen der Bedarfsgerechtigkeit im Mittelpunkt, die sich aus Heterogenität – also unterschiedlichen Gruppenmitgliedschaften, die auf erworbenen oder zugeschriebenen Eigenschaften basieren – ergeben bzw. an diese anknüpfen. Es wird zu überprüfen sein, welchen Reichweiteneinschränkungen das Bedarfsprinzip unterliegt, welches Ausmaß an Differenzierung und anerkennungsfähiger Begründung auftritt und ob es auch in Gegenwart ausgeprägter Heterogenität konsistent ermittelte, legitime, stabile und nachhaltige Verteilungsergebnisse erzeugt.

• DFG-Verfahren: Forschungsgruppen
• Internationaler Bezug: Israel, Österreich, Schweiz

Projekte

• Bedarfe diesseits und jenseits der Grenzen. Experimentelle Untersuchungen zur Stabilität von Verfahren transnationaler bedarfsgerechter Verteilung (Antragstellerinnen / Antragsteller Nullmeier, Frank ;  Pritzlaff-Scheele, Tanja )
• Bedarfsgerechte Umverteilung als sozialer Kontrakt (Antragsteller Traub, Stefan )
• Bedarfsgerechtigkeit, Gruppenzugehörigkeit und Expertise (Antragsteller Tepe, Markus )
• Framing bei der Bedarfsbestimmung (Antragstellerin Diederich, Adele )
• Gerechtigkeit, Anreize und heterogene Bedarfe (Antragsteller Nicklisch, Andreas )
• Konzeptionen der Bedarfsgerechtigkeit im Verwaltungshandeln (Antragsteller Schnapp, Kai-Uwe )
• Koordinationsfonds (Antragsteller Traub, Stefan )
• Maße der Bedarfsgerechtigkeit, Expertise und Kohärenz (Antragsteller Siebel, Mark )
• Verteilungspräferenzen und Bedarfsgerechtigkeit in Netzwerken (Antragsteller Kittel, Bernhard )

• Sprecher: Professor Dr. Stefan Traub