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Vergangene und zukünftige Entwicklung der Eismassen auf Svalbard - Klimaantrieb und Telekonnektionen: 4. Jahr
Antragsteller
Dr. Marco Möller
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240272395
Der Klimawandel ist eine der Hauptherausforderungen für die Menschheit im 21. Jahrhundert. Seine Auswirkungen sind vielschichtig, wobei der anwachsende Massenverlust von Gebirgsgletschern und Eiskappen sowie deren bedeutender Beitrag zum Meeresspiegelanstieg zu den bedeutendsten zählt. Diesbezüglich sind die Gletscher und Eiskappen der Arktis aufgrund ihres großen Volumens und ihrer großen Oberfläche, die als Kontaktfläche zum Klima- und Ozeanantrieb und damit zum Klimawandel selber fungiert, von besonderer Bedeutung. Da die Arktis darüber hinaus diejenige Region der Erde mit dem höchsten, prognostizierten, zukünftigen Temperaturanstieg ist, wird erwartet, dass sich die Bedeutung der arktischen Eismassen für den Meeresspiegelanstieg in Zukunft sogar noch steigern wird.Das Ziel des Projektes ist es zuverlässige Projektionen der räumlichen und zeitlichen Variabilität der klimatischen Massenbilanz und der Eismassenentwicklung aller Gletscher und Eiskappen auf Svalbard entsprechend den gängigen Zukunftsszenarien RCP 2.6, RCP 4.5, RCP 6.0 und RCP 8.5 zu erreichen. Jedes dieser Szenarien wird dabei durch ein Ensemble von zehn verschiedenen Globalen Klimamodellen repräsentiert. Die notwendigen Modellierungen werden mittels des räumlich verteilten Modells zur Berechnung der klimatischen Massenbilanz, das während der ersten drei Jahre von SvIMEv-CT entwickelt und aufgesetzt wurde, durchgeführt. Im 4. Projektjahr wird das Modell zu einem umfassenden "Gletscherwandelmodell", welches Änderungen von Gletscherflächen und -topographien auf jährlicher Basis berücksichtigt, erweitert. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieses Gletscherwandelmodells wird am Beispiel zweier bestimmter Gletscher in Zentralspitzbergen (Elfenbeinbreen und Sveigbreen) getestet. Die erzielten Resultate werden hierbei mit bekannten Gletscherrückzugsstadien aus den letzten Jahren sowie mit Projektionen des Gletscherwandels, die mit einem eindimensionalen Eisflussmodell berechnet wurden, verglichen. Das Gletscherwandelmodell wird mit räumlich verteilten, statistisch downgescalten Temperatur- und Niederschlagsdaten der zehn Globalen Klimamodelle und mit modellierter, kurzwelliger Nettostrah-lung angetrieben. Die Nettosolarstrahlung ihrerseits berechnet sich aus modellierter, räumlich verteilter Albedovariabilität und aus auf den Läufen der Globalen Klimamodelle basierender Wolkenbedeckung. Das Modell wird über das gesamte 21. Jahrhundert angewendet, um Projektionen der Gletschermassenbilanz, der Entwicklung von Gletscherflächen und -volumina sowie der daraus folgenden Beiträge der Eismassen Svalbards zum Meeresspiegelanstieg bis 2100 zu generieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen