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Multistratigraphie kontinentaler Perm/Trias Grenzprofile der nördlichen Pangea: Schlüssel zum besseren Verständnis ökologischer Konsequenzen der End-Perm Krise im terrestrischen Bereich

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239665278
 
Globale Prozesse an der Perm/Trias (PT)-Grenze führten zur stärksten Biodiversitätskrise der Erdgeschichte. Zum Verständnis der Ursachen sind globale multidisziplinäre Forschungen in marinen u. terrestrischen Lebensräumen erforderlich. Während im Marin die dafür unerlässliche Zeitkontrolle durch hochauflösende Biostratigraphie möglich ist, fehlt diese im Kontinental bzw. wird sie dort kontrovers diskutiert. Marin-terrestrische Telekonnektionen sind folglich nur unzureichend erkennbar. Zudem ist in den meisten terrestrischen Profilen der Nord-Pangaea im kritischen Bereich der PT-Grenze ein Hiatus zu beobachten. Die singulären kompletten PT- Profile in Mitteleuropa, in der Moskau Syneklise, in Sibirien u. Nordchina sind deshalb essentiell für das Verständnis der PT-Krise.Zentrale Ziele sind folglich: A) Die in kontinentalen Profilen kontrovers diskutierte PT-Grenze durch multistratigraphische Untersuchungen zu fixieren u. mit der marinen Standardskala zu korrelieren. Im Fokus der Biostratigraphie stehen dabei die in terrestrischen Serien häufigen Conchostraken. Die bisher auf ihnen beruhenden Korrelationen sind entscheidend zu präzisieren u., soweit möglich, mit radiometrischen Datierungen an Tuffen sowie mit Magneto- u. Isotopenstratigraphie (d3C-, d18O-, d34S-Isotopie) zu kalibrieren.B) Ermittlung biotischer u. abiotischer Daten, die geeignet sind, Environmentwechsel in marin-terrestrischen u. rein terrestrischen PT-Grenzprofilen in verschiedenen geotektonischen u. klimatischen Situationen zu charakterisieren. Im Fokus stehen die Palynofazies, Dokumentationen von Faziesarchitekturen u. Paläoböden sowie Isotopen-, Haupt- u. Spurenelement-Geochemie. Untersuchungsobjekt ist ein Transekt vom marinen Stratotypus (GSSP) der PT-Grenze in Meishan, S-China, über gemischt marin-terrestrische Profile in S-China zu terrestrischen Profilen in N-China. Diese sind mit marinen Fossilien (Conodonten, Fusuliniden) u. radiometrischen Altern der in ihnen vorkommenden Tuffhorizonte untereinander u. mit der globalen Skala eindeutig korrelierbar. Das Transekt setzt sich über mit Tetrapoden datierte u. durch Magneto- sowie Isotopenstratigraphie kontrollierte terrestrische PT-Profile in der Moskau-Syneklise über Ungarn u. Polen in das Zentraleuropäische Becken mit seinem lückenlosen PT-Übergang fort. In allen ausgewählten Profilen sind im kritischen Bereich Conchostraken bekannt (eigene Vorarbeiten), die für eine präzisierte Biostratigraphie u. den marin-terrestrischen Link unverzichtbar sind. Das Transekt quert verschiedene geotektonische Einheiten u. unterschiedliche Biome. Es wird somit möglich, regionale tektonische u. regionale klimatische (Paläobreiteneffekte) von globalen Prozessen im PT-Grenzbereich zu unterscheiden u. auf Isochronie mit Prozessen im Marin zu prüfen. Mit den ermittelten Daten sollen die kontrovers diskutierten Hypothesen zu den das PT-Aussterbeereignis begleitenden Phänomenen u. den sie verursachenden Prozessen getestet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China, Russische Föderation, Südafrika
 
 

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