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Yasujirô Ozu und der westliche Film. Eine komparative Analyse

Antragsteller Dr. Andreas Becker
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238861754
 
Die Studie entwirft exemplarisch am Werk des japanischen Regisseurs Yasujirô Ozu (1903-1963) eine komparative Ästhetik des Films. Ziel ist es, einerseits die bildkulturellen Voraussetzungen des japanischen Films konkret zu bestimmen und andererseits die globalen Bezüge und Verweisungen von Ozus Filmen auf andere Kinematographien zu analysieren. Ozus Filme, so die These, zeichnen sich gerade durch ihre intensive Auseinandersetzung, Zitation und selektive Übernahme westlicher Stilmerkmale (etwa des Hollywood-Kinos) aus. Die Ozu-Literatur ist voll von Hinweisen (Bordwell 1988; Richie 1974), bislang ist nur kaum eine Studie diesen gefolgt. Diese Lücke soll geschlossen werden. Wie ich zeigen möchte, kann dieses ästhetische Verfahren nur komparativ erfasst werden. Die vorhandenen Ansätze zur komparativen Ästhetik (Simon 2000; Elberfeld/Wohlfahrt 2000; Pfeiffer 2008a; 2010; Mitchell 1994b) werden so subtil erweitert und mit filmwissenschaftlichen Methoden und filmwissenschaftlichem Wissen kombiniert. Die Arbeit setzt notwendig mit einer Relektüre und Neubewertung der Forschungsliteratur zu Ozu ein (Kap. 1) und diskutiert die kulturellen Prämissen (Kap. 2). In dem Schwerpunktkapitel 3 erfolgt die konkrete Stilanalyse, wobei Ozus Werk in vier Schaffensphasen einteile und für jede dieser Phasen zeige, wie Ozu sich jeweils anders in die globale Kinematographie platziert. Ein Abschlusskapitel untersucht die Rezeption von Ozus Ästhetik in einem internationalen Rahmen. Die Arbeit entwickelt so exemplarisch ein Interpretationsverfahren, welches sich auf andere Kinematographien übertragen lässt und die kulturelle Globalisierung methodisch beschreiben hilft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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